Am vergangenen Freitag, 21.04.2023, fand die Kommandanten-Dienstversammlung und im Anschluss die Verbandsversammlung der Kreisfeuerwehrverbandes Alb-Donau statt. Nach dem Bericht des Kreisbrandmeisters, Infos aus dem Landratsamt und dem Bericht des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes wurden zahlreiche Feuerwehrangehörige für ihre langjährigen Dienste geehrt. Aus den Reihen der Feuerwehr Dornstadt wurde Mario Schmidt, Abteilungskommandant in Tomerdingen, für seine 15-jährige Funktion als Kreisjugendfeuerwehrwart mit dem Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze geehrt. Herzliche Gratulation an Mario Schmidt.
Von links: KFV- Vorsitzender Armin Eberhardt, Marios Schmidt und Stv.-KFV-Vorsitzender Christian Egger
Am 17. Landesfeuerwehrtag 1930 in Heilbronn wurde dem damaligen ersten Vorsitzenden des württembergischen Feuerwehrverbandes, Herrn Stadtrat Gustav Binder, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heilbronn, durch Spenden vom Feuerwehrverband für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen ein Betrag von 10.000 Reichsmark übergeben. Die Zinserträge sollten zugunsten württembergischer Feuerwehrleute, die im Dienst verunglückt oder unverschuldet in Notlage geraten waren, verwendet werden.
Bei der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes 2005 in Aalen beschlossen die Delegierten einen neuen Stiftungsnamen. Seit 2006 heißt die Stiftung nun „Feuerwehrstiftung Gustav-Binder“.
Leider müssen wir auch heute immer wieder Feuerwehrangehörige beklagen, die im Einsatz ihr Leben verlieren. Auch schwere Verletzungen lassen sich trotz guter Schutzkleidung und einem hohen Ausbildungsstand nicht immer vermeiden. Bei solchen Schicksalsschlägen unterstützt die Feuerwehrstiftung Gustav-Binder als soziale Einrichtung mit mildtätigem Zweck betroffene Feuerwehrangehörige oder deren Hinterbliebene. Eine wichtige Einrichtung, die benötigt wird, wenn staatliche Absicherungssysteme nicht mehr greifen. In diesen Fällen hilft die Stiftung schnell und unbürokratisch mit Einmalzahlungen von 5.000 Euro nach schweren Dienstunfällen sowie 20.000 Euro bei Todesfällen.
Hier finden Sie einen Infoflyer zu unserer Feuerwehrstiftung Gustav-Binder inklusive des Spendenaufrufs und des Spendenkontos.
Keine Denkverbote in Diskussion um Gewalt gegen Rettungskräfte
Statement von DGUV Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy 03.01.2023
Zu den Gewaltvorfällen im Umfeld der Silvesterfeierlichkeiten – insbesondere in Berlin – erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Dr. Stefan Hussy:
„Die Berichte über Angriffe auf Rettungskräfte und Feuerwehrleute zu Silvester schockieren. Die gesetzliche Unfallversicherung ist der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit verpflichtet. Wir fordern daher: Diese Gewalt muss aufhören. Es darf nicht sein, dass Menschen, die anderen zu Hilfe eilen, um ihre eigene Sicherheit und Gesundheit fürchten müssen. Die Strafverfolgungsbehörden sind gefordert, die Täter zu ermitteln, damit sie im Rahmen der bestehenden Gesetze zur Rechenschaft gezogen werden können.
Die Ausschreitungen in Berlin waren extrem. Die Hauptstadt ist damit jedoch keine Ausnahme. Überall im Land klagen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen bereits seit Jahren darüber, im Einsatz zunehmend verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt zu sein. Eine Umfrage der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen zeigte beispielsweise schon 2020: Knapp 35 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage hatten als aktives freiwilliges Feuerwehrmitglied in den vergangenen zwei Jahren bereits Gewalt in Form von Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen oder tätlichen Angriffen erlebt. Im Ballungsraum Hannover war es sogar jeder zweite.
Diese Entwicklung darf sich nicht fortsetzen. Die Politik ist gefordert, alle Optionen zu prüfen, um Sicherheit und Gesundheit bei Hilfs- und Rettungseinsätzen sicherzustellen. In der Diskussion um Sicherheitskonzepte darf es keine Denkverbote geben – hierbei ist auch der Umgang mit Böllern zu prüfen. Die gesetzliche Unfallversicherung, die heute bereits ihre Versicherten mit Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainings zum eigenen Schutz unterstützt, bietet bei der Erarbeitung von Konzepten ihre Hilfe und Expertise an.“
Hintergrund gesetzliche Unfallversicherung
Die DGUV ist der Spitzenverband der Unfallkassen und Berufsgenossenschaften. Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung versichern die Unfallkassen, darunter vier Feuerwehr-Unfallkassen, und Berufsgenossenschaften rund 1,5 Millionen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen in Deutschland. Der weit überwiegende Teil der Versicherten ist ehrenamtlich tätig. Der Versicherungsschutz umfasst unter anderem Unfälle im Einsatz. Hierzu zählen auch körperliche Verletzungen und posttraumatische Belastungsstörungen in Folge von Gewalt. Jährlich erhält die gesetzliche Unfallversicherung zwischen 20 und 30 Unfallmeldungen aufgrund von Gewalt. Hussy: „Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass ein Unfall nur dann meldepflichtig ist, wenn er zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder zum Tod führt. Wir sprechen hier also über die Spitze des Eisbergs.“
Prävention von und Umgang mit Übergriffen auf Einsatzkräfte der Rettungsdienste und der Feuerwehr ( DGUV Information 205-027 )
Bund, Länder und Kommunen testen alle Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle.
Quelle: AdobeStock-Ewgenij Fisenko
Die Innenministerinnen und Innenminister von Bund und Ländern haben beschlossen, dass der Warntag 2022 am 8. Dezember stattfindet. Ziel ist, die Menschen in Deutschland über die unterschiedlichen Warnmittel in Gefahrensituationen zu informieren und damit auch stärker auf den Bevölkerungsschutz insgesamt aufmerksam zu machen.
Der Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag bei dem Bund und Länder, sowie teilnehmende Kreise, Städte und Gemeinden in einer Übung ihre Warnmittel erproben. Um 11:00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Wir müssen uns für die Zukunft besser für Krisenlagen wie Wetterextreme, Waldbrände oder Hochwasser wappnen. Dazu gehören vor allem moderne Systeme, um die Bevölkerung bei Gefahren schnell und zielgerichtet zu warnen. Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können. Am 8. Dezember wird es deshalb einen bundesweiten Warntag geben, bei dem auch erstmals eine Testwarnmeldung der höchsten Warnstufe bundesweit an Handys versandt wird. Das ist der erste Test für die Warnung per Cell Broadcast. Wir brauchen für eine effektive und verlässliche Warninfrastruktur verschiedene Warnsysteme. Dazu gehören auch Sirenen und unsere Warn-App NINA. Beim bundesweiten Warntag werden wir alle in Deutschland genutzten Warnmittel erproben.“
Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): „Mit dem bundesweiten Warntag 2022 wird auch eine intensive Testphase für Cell Broadcast eingeleitet. Diese bedeutet einen neuen Stellenwert in der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung: Während die Menschen die Testphase nutzen können, um sich mit dem neuen Warnkanal vertraut zu machen, werden wir mit dem Feedback und den Live-Rückschlüssen daraus die beteiligten Schnittstellen weiter bestmöglich aufeinander abstimmen. Dadurch wird es möglich, technische Anpassungen und Optimierungen so vorzunehmen, dass zum angestrebten Wirkbetrieb in 2023 Cell Broadcast optimal genutzt und in den Warnmix integriert wird.“
Aktuell wird gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern mit Hochdruck an der Einführung des neuen Warnkanals Cell Broadcast gearbeitet. Im Rahmen des Warntags soll der Warnkanal Cell Broadcast erstmalig getestet werden. Dazu soll eine Testwarnmeldung bundesweit versendet werden. Diese erscheint dann auf allen Endgeräten, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind und über die Empfangsfähigkeit von Cell Broadcast-Nachrichten verfügen. Die Mobilfunknutzerinnen und -nutzer werden bis zum Warntag über die Möglichkeiten informiert werden.
Ende Februar 2023 soll Cell Broadcast den Wirkbetrieb aufnehmen und die bisherigen Warnmittel wie die Warn-App NINA, Radio, Fernsehen oder digitale Werbetafeln ergänzen.
Weitere Informationen zu den Warnmitteln finden Sie hier:
Jahresbericht über das Musikwesen im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau für das Jahr 2021
Liebe Freunde der Feuerwehrmusik, liebe Musikerinnen und Musiker.
Hinter uns liegt ein zweites außergewöhnliches Jahr. Ein mit bloßem Auge nicht sichtbares Virus hat die Welt und auch die Aktivitäten der Musikabteilungen in den Feuerwehren immer noch im Griff.
Sehr viele Veranstaltungen, Jubiläumsfeiern, Proben und Auftritte mussten abgesagt werden. Die sich ständig ändernden Coronaverordnungen von Bundesland zu Bundesland, sogar von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich, haben uns alle verunsichert. Einige haben resigniert. Die Entäuschungen waren groß.
Inzwischen wurde die Corona-VO des Landes BW 11 Mal geändert. Die Feuerwehren und ihre Musikabteilungen mussten sich an die Verordnungen wohl oder Übel halten.
Seit zwei Jahren wurden wegen Begrenzungen der Teilnehmerzahlen, durch die Corona – Verordnungen, Abteilungsversammlungen, Feuerwehrhauptversammlungen, Jubiläen sowie Proben und Auftritte abgesagt.
Die Entwicklungen der Feuerwehrmusik „ 2020 – 2021
13.März Probenstopp
28.März Absage LDT Musik
Mai 2020 Verhandlungen IM, Wiederaufnahme Probebetrieb Juni/Juli eingeschränkter Probebetrieb
September Einstellung Probebetrieb
Februar 21 Verhandlungen IM, Wiederaufnahme Probebetrieb
März 21 Handlungsempfehlungen und Fortschreibungen
April 21 Infos per E-Mail an Kreisstabführer und Musikabteilungen
Die verlegte Landesdelegiertentagung der Feuerwehrmusik BW konnte wiederum nicht in Präsensform durchgeführt werden. Am 27.März wurde diese Online abgehalten.
Die Vorschriften wurden im Sommer etwas gelockert. Für die Feuerwehren und Feuerwehrmusik jedoch galten diese Lockerungen weiterhin nicht.
Bei Einhaltungen der Corona-Verordnungen und nach Impfungen werden über kurz oder lang die Infektionszahlen wieder zurückgehen. Wir werden uns darauf vorbereiten, dass die Proben in den Musikabteilungen der Feuerwehren wieder möglich werden. Erster Hoffnungsschimmer war die Bezirksversammlung der Musikabteilungen des Regierungsbezirk Tübingen. Diese wurde in Präsensform durchgeführt. Alle Teilnehmer freuten sich über ein Wiedersehen.
Mit diesem Jahresbericht wollen wir uns trotzdem Zeit für einen Rückblick auf das vergangene Jahr nehmen, sich zu erinnern, aber auch einen Ausblick auf das bereits begonnene Jahr wagen.
Und auch wenn das ein Jahresbericht für 2021 ist, kommen wir am aktuellen Geschehen nicht vorbei. Das stellt die Musikabteilungen der Feuerwehren und deren Stabführer weiterhin vor vielfältige Probleme.
– Wie halte ich das Abteilungsleben aufrecht, wenn Treffen nicht mehr möglich sind?
– Wie finanziere ich den laufenden Betrieb ohne jegliche Einnahme?
– Wir können davon ausgehen, dass die Musikabteilungen durch die Wenn schon keine Auftritte möglich sind, ist die Wiederaufnahme des Probenbetriebs deshalb essentiell wichtig für das Überleben der musikalischen Abteilungen in den Feuerwehren.
Seit März 2020 ist kein geregelter Probenbetrieb mehr möglich, alle Auftritte wurden abgesagt. Perspektivisch ist keine Besserung der Situation in Sicht.
Deswegen sind alle – die musiktreibenden Züge, die Leiter der Feuerwehren und die Kommunen –gefragt, weiter nach Lösungen zu suchen. Die dürfen gerne kreativ und vielleicht auch mal unbürokratisch sein und über die Ortsgrenzen hinaus gedacht werden.
Einige dieser Lösungen habe ich im Jahresbericht 2021 aufgezählt. Trotz Pandemie waren einige Musikabteilungen und ihre Mitglieder mit
⇒ Konzerten zuhause,
⇒ Musik- und Registerproben nach Coronaregel,
⇒ Einstudieren von Noten über Livestream,
⇒ Auftritte in Kleinbesetzun,
einfallsreich unterwegs.
Allen Kameradinnen und Kameraden in den acht Musikabteilungen möchte ich für die Probenarbeit und Auftritte meinen Dank aussprechen, besonders denjenigen, die mehr als das übliche Maß geleistet haben.
Danken möchte ich auch den Zugführern und den Ausbildern an den acht Standorten für ihren Einsatz zum Wohle der Feuerwehrmusik sowie den Kommandanten der Wehren mit Feuerwehrmusik und dem Kreisfeuerwehrverband für die Unterstützung im Berichtsjahr.
Bitte passt ihr auf euch auf. Bleibt gesund.
Ich freue mich auf ein persönliches wiedersehen.
Munderkingen, 23. Februar 2022
Manfred Maier, Kreisstabführer
Der Übeltäter 2021-2022
Feuerwehrmusik mit Abstand am besten!
Liebe Feuerwehrmusikerinnen und Musiker,
seit der Einführung der Statistik-Software auf der Homepage Feuerwehrmusik BW hat sich im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau die Einhaltung der Abgabefrist zum positiven umgewandelt.
Alle acht Musikabteilungen haben den Abgabetermin eingehalten. Dafür ein herzliches „ Vergellt`s Gott!“
Was sprechen die Zahlen?
Im Berichtsjahr 2020 waren die acht Musikabteilungen des Alb-Donau Kreises zu insgesamt 16 (-70, Corona bedingt) musikalischen Einsätzen unterwegs.
Im Berichtsjahr 2021 sind die Musikabteilungen des Kreises bei 6 musikalischen Einsätzen unterwegs gewesen. Das sind nochmals 10 weniger als im Vorjahr.
Dabei wurden zwei Feuerwehrveranstaltungen musikalisch umrahmt oder von den Musikabteilungen gestaltet.
Nach ca. 1 Jahr und 5 Monaten konnte der Spielmannszug Ulm/Lehr unter den geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen seinen ersten Auftritt bei der Feuerwehr Hauptversammlung endlich wieder vor Publikum spielen. Die Hauptversammlung fand aufgrund der Pandemie im Donau Station statt.
Neben der musikalischen Begleitung von Versammlungen und Veranstaltungen in den eigenen Gemeinden, wurden auch 4, –Überwiegend Fasnetsumzüg,
Auftritte bei kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen durch die Musikerinnen und Musikern der Feuerwehren im Alb –Donau Kreis absolviert.
Zusätzlich haben die Mitglieder der acht Musikabteilungen während des Lockdown verschiedene Ideen ins Netz gestellt um auch im Alb-Donau Kreis die Freude an der Feuerwehrmusik nicht zu verlieren.
Bei all diesen Aktivitäten zeigen die Musikabteilungen der Feuerwehren Ihr Können, ihre Improvisitationen und repräsentieren somit die Feuerwehren nicht nur in technischer und digitaler Sicht.
Dabei sind sie stets Werbung für den Alb-Donau-Kreis und seine Feuerwehren.
In den acht Musikabteilungen sind 234 (-30) Spielleute aktiv, davon 103 (- 5) weiblich. Das war 2020.
Heute in 2021 sind es 221(-13) Musiker und Musikerinnen davon musizieren und unterstützen 102 (-1) Frauen ihre Musikerkameraden bei Proben und Auftritten.
Der Frauenanteil in den Musikabteilungen der Feuerwehren im Alb-Donau-Kreis liegt bei 45%.
Sie tragen damit erheblich zur Frauenquote in den Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau –Kreis/Ulm bei.
Von diesen Musikerinnen und Musikern wurden im Berichtsjahr 2020 174 (- 276) Gesamtproben mit 2035 (- 5878) Übungsstunden abgehalten.
Im Berichtsjahr 2021 wurden 241 Einzel (Präsent),Online und Rgisterproben durchgeführt. Das ergab 2497 Ausbildungsstunden.
Die meisten Proben absolvierte der Spielmanns-und Fanfarenzug aus Lehr, gefolgt von der Brass Band aus Illerkirchberg und dem Fanfarenzug aus Obermarchtal
Probenbetrieb 2021
Ausbildungsstand
Ohne Feuerwehrgrundausbildung: weiblich: 43 männlich: 42
Mit Feuerwehrgrundausbildung: weiblich: 42 männlich: 43
Hans Kast, Ehrenmitglied des KFV Alb-Donau e.V. ist verstorben.
Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, ich habe die traurige Pflicht Euch mitteilen zu müssen, dass unser Ehrenvorsitzender
Hans Kast, Bermaringen
verstorben ist.
Hans Kast war von 1972 bis 1973 Vorsitzender vom Kreisfeuerwehrverband Ulm.
Als der Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau e.V. 1973 im Zuge der landesweiten Kreisreform neu gegründet wurde, war Hans Kast stellvertretender Vorsitzender.
Von 1973 bis zum Eintritt der Altersgrenze 1993 war Hans 18 Jahre Vorsitzender vom Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau e.V.
Hans war bis ins hohe Alter auf Veranstaltungen seiner Feuerwehren regelmäßig präsent.
Neben den Aufgaben in seiner Heimatgemeinde setzte er seine ganze Persönlichkeit für die Feuerwehren im Verbandsgebiet ein und engagierte sich überdurchschnittlich für die Mitglieder der Feuerwehren, von der Jugend bis zu den Alterskameraden.
Wir trauern um unseren verdienten Kameraden Hans. Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere herzliche Anteilnahme gilt seiner Familie und allen Angehörigen.
kurzen und gefahrenreichen Leben einen Sinn nur finden,
wenn er sich dem Dienst an der Gesellschaft widmet.
Albert Einstein
Werte Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden,
lassen Sie mich mit den Worten von Albert Einstein meine diesjährigen Weihnachtsgrüße beginnen.
Weihnachten … eine Zeit im Jahr, in der man sich Zeit nimmt für die Familie und die Freunde, die bestimmt im Laufe des Jahres schon das ein oder andere Mal vernachlässigt wurden.
Zeit, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen, die schönen Stunden und den Schein der vielen Lichter und der funkelnden Kugeln am Baum zu genießen.
Jetzt ist aber auch die Zeit, in der man Revue passieren lässt, sich neue Ziele setzt und frische Kräfte sammeln kann.
Diese Zeit und den bevorstehenden Jahreswechsel möchte ich nutzten, um euch liebe Kameradinnen und Kameraden, herzlich für eure ehrenamtliche und aufopferungsvolle, teilweise mit persönlichem Risiko verbundene Arbeit in der Feuerwehr zu danken.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Familien und den Partnern der Feuerwehrangehörigen, für das Verständnis sowie die Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit.
Als Ende Januar der erste in Deutschland die erste erfasste Covid 19 Erkrankung gemeldet wurde ahnte noch niemand wie weitreichend die Folgen auch bei uns Feuerwehren sein werden. Seit am 11.März von der WHO der Ausbruch des Virus Sars-CoV-2 zum Pandemiefall erklärt wurde standen auch wir Feuerwehren vor noch nie dagewesenen Herausforderungen.
Ausbildungs- und Übungsbetrieb, Jugendarbeit, kameradschaftliche Treffen die so beleibten Feuerwehrfeste und sonstigen Veranstaltungen….. alles wurde eingestellt. Für das Einsatzgeschehen gelten strenge Hygieneregeln all das hat uns verändert.
Besonders stolz bin ich, dass in der ganzen Zeit keine einzige Feuerwehr unseres Kreises aufgrund von Covid Infektionen ihren Dienst komplett einstellen mußte. Dafür meinen größten Respekt und Dank.
Bedanken möchte ich mich aber auch bei allen Organisationen und Behörden mit welchen wir auch 2020 hervorragend zusammengearbeitet haben.
Im Oktober übernahm Adrian Röhrle als Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten Hansjörg Prinzing als neuer Kommandant die Führung der Feuerwehr Ulm aber auch im Landkreis gab es etliche Wechsel bei den Führungspositionen.
Allen gewählten nochmals einen herzlichen Glückwunsch und auf weiterhin gute Zusammenarbeit.
Das Leben bringt uns gute und schwierige Stunden. Wir sollten zuversichtlich nach vorne schauen und gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft arbeiten. Mit vereinten Kräften werden wir auch zukünftig für eine funktionierende Gefahrenabwehr im Alb-Donau-Kreis stehen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest,
einen ruhigen einsatzfreien Rutsch ins Jahr 2021 und für das neue Jahr alles Gute und Gottes Segen.
Feuerwehr Kommandant Hansjörg Prinzing geht Ende des Monats Oktober 2020 nach 22 Jahren an der Spitze in den Ruhestand. Nachfolger Adrian Röhrle ist schon im Haus.
Ende des Monats nimmt Hansjörg Prinzing den Helm ab und legt den Sprechfunk zur Seite.
Foto: Matthias Kessler
„Ich bin schon zu lange da“
Bis zu seinem 13. Lebensjahr wusste Hansjörg Prinzing nicht, was aus ihm werden sollte. Irgend etwas mit Landwirtschaft vielleicht, weil sein Onkel einen Bauernhof hatte. Doch dann kam er 1973 in seinem Geburtsort Süßen auf dem Weg zur Schule an einem abgebrannten Hof vorbei, aus dem die Jugendfeuerwehr mit Baggern und Radladern das glimmende Stroh holte und auf einer Fläche ablöschte. Das gefiel ihm, für Technik hatte er sich schon immer interessiert. Und die orangefarbenen Helme der Jugendfeuerwehr mochte er auch.
„Von da an wollte ich zur Berufsfeuerwehr.“ Der Wunsch des 13-Jährigen aber ließ sich gar nicht so leicht umsetzen. Auf dem Arbeitsamt in Göppingen erklärte man ihm später, dass es das nicht gebe. Doch damit gab er sich nicht zufrieden, recherchierte und informierte sich – und fand einen Weg. Ein erster Schritt dazu war der Wechsel vom allgemeinbildenden auf ein Wirtschaftsgymnasium, um wenigstens die Grundzüge in Betriebswirtschaft gehört zu haben.
Von da an folgte Prinzing konsequent seinem Plan, studierte Feinwerktechnik an der Ingenieurschule in Ulm mit den Schwerpunkten Reaktortechnik, Strahlenschutz und Strahlenmesstechnik – alles Dinge, die ihn schließlich auf den Stuhl des Kommandanten der Ulmer Feuerwehr gebracht haben, den er Ende des Monats für seinen Nachfolger Adrian Röhrle räumt.
Prinzing hat aber nicht nur seinen Weg zur Feuerwehr geradlinig geplant, er hat seinen Job auch konsequent gemacht und die Ulmer Feuerwehr zu einer schlagkräftigen Truppe geformt, die technisch und personell auf dem Stand der Zeit ist, wie er sagt.
Das ist beileibe nicht so selbstverständlich, wie es sich anhört. Gerade die Anfangszeit war schwierig. Die Ulmer Feuerwehr war zerstritten, als Prinzing im Juni 1998 nach einer Krisensitzung des Ulmer Gemeinderats praktisch über Nacht zum kommissarischen Leiter ernannt wurde, nachdem sein Chef suspendiert worden war. Erst zwei Jahre später wurde er offiziell Kommandant.
Der Konflikt, den er befrieden musste, reichte tief. Nach dem Feuerwehrgesetz müssen Städte ab 100 000 Einwohner eine Berufsfeuerwehr haben. Das wollte Prinzings Vorgänger durchsetzen, ohne dabei aber die Interessen der Freiwilligen Feuerwehr zu wahren, was zu einem für ihn nicht mehr beherrschbaren Zerwürfnis geführt hatte. Prinzing schaffte den Ausgleich, der auf einer vom Gesetz vorgesehenen Ausnahmeregelung für Städte bis zu 150 000 Einwohner fußt.
Feuerwehrbeamte auf der einen und Freiwillige Feuerwehrmänner auf der anderen Seite sind gleichberechtigt und teilen sich die Arbeit. Dabei spielen technische Ausrüstung und fachliche Qualifikation eine wichtige Rolle, nur die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr garantiert die Ausnahme. „Das war schon eine sehr schwierige Zeit. Ich stand zwischen den Stühlen, konnte aber letztlich vermitteln“, beschreibt er seine Rolle.
Prinzing war 1974 der Freiwilligen Feuerwehr Süßen beigetreten, 1979 wechselte er während seines Studiums nach Ulm. Es folgten Stationen beim Innenministerium, bei der Landesfeuerwehrschule in Berlin und in Stuttgart, dann in Karlsruhe und schließlich bei der Landesfeuerwehrschule in Münster, von wo aus er zunächst wieder für fast sechs Jahre nach Karlsruhe ging. 1991 kam er als Feuerwehrbeamter nach Ulm.
In seine Amtszeit fallen Neuerungen wie die Zusammenlegung der Leitstellen von Rettung und Feuerwehr oder der Aufbau einer Höhenrettungsgruppe, der Rettungshundestaffel, der Notfallseelsorge oder auch der Aufbau einer Fachberatung Chemie. Über allem aber steht der vorbeugende Brandschutz. „Wir hatten früher viel öfter Großbrände. Heute gibt es das kaum mehr. Wir hatten früher zwei, drei durch Feuer getötete Menschen pro Jahr – jetzt schon seit fünf Jahren keinen mehr“, sagt Prinzing: „Beim Thema Brandschutz muss man sich einfach auskennen.“
Jetzt tritt er als Leitender Stadtbranddirektor ab. Am 20. Oktober wird er 60 Jahre alt, was für Feuerwehrbeamte das Rentenalter bedeutet. Entsprechend wird es an dem Tag einen Empfang in der Fahrzeughalle geben, danach räumt er seinen Schreibtisch und will sich künftig all dem widmen, was in der Vergangenheit etwas in den Hintergrund geraten war. Reisen steht ganz oben, Bergsteigen, Klettern, Radfahren oder Skitouren im Winter.
Emotional sei es nicht ganz einfach aufzuhören. Rational aber sei es richtig, sagt Prinzing. „Man muss ehrlich sagen, dass es nach so vielen Jahren einen neuen Besen braucht, den Wechsel. Ich bin schon zu lange da.“
Die Ulmer Feuerwehr (Statistik)
Die Ulmer Feuerwehr beruht auf zwei Säulen. Der einen gehören 79 (zu Beginn seiner Amtszeit waren es noch 32) Feuerwehrbeamte an, die den größeren Teil der Tagesschichten während der Arbeitswoche abdecken. Die zweite Säule besteht aus 506 (432) Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren in den Ortsteilen, die verstärkt nachts und an Wochenenden Dienst schieben, wenn sie nicht im Beruf stehen. Die Jugendfeuerwehr zählt aktuell 156 (80) Mitglieder.
Der Kommandant der Ulmer Feuerwehr, Hansjörg Prinzing (links), ist am Dienstag in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei einer Feier, Corona-bedingt nur in sehr kleinem Rahmen, würdigte OB Gunter Czisch Prinzings Verdienste: Dazu zählen die gesicherte Leistungsfähigkeit der Feuerwehr durch nachhaltige Personalentwicklung, die Erneuerung der Einsatzfahrzeuge und das Schaffen besonderer Einheiten wie der Rettungshundestaffel und der Höhenrettungsgruppe. Neuer Feuerwehrkommandant ist Adrian Röhrle (rechts) aus Unterweiler.
Zusätzliche Gefahrensituationen durch den Klimawandel verlangen verbesserte Prävention, DGUV-Pressestelle. Der Klimawandel könnte die Gefahrenlage für die Einsatzkräfte der Feuerwehr weiter erhöhen. (Foto: Wolfgang Bellwinkel / DGUV)
Mehr als 1,3 Millionen freiwillige Feuerwehrleute in Deutschland sind über die gesetzliche Unfallversicherung gegen die Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Sie sind bei ihren Tätigkeiten einem durchschnittlich deutlich höheren Unfallrisiko ausgesetzt als andere Berufsgruppen.
Im Jahr 2019 erlitten Angehörige der freiwilligen Feuerwehr 4.507 meldepflichtige Arbeitsunfälle und 384 Wegeunfälle. Dabei kam es insgesamt zu 6 Todesfällen. In 2.454 Fällen wurden neue Renten an Versicherte oder ihre Hinterbliebenen ausgezahlt, das ist ein Indiz für einen besonders schweren Unfallverlauf.
Die Unfallquote, wie sie die in einigen Bundesländern tätigen Feuerwehrunfallkassen ausweisen, liegt mit 45,0 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je tausend Vollarbeiter deutlich über dem Durchschnitt in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) insgesamt von 21,0 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je tausend Vollarbeiter.
„Die Unfallzahlen des vergangenen Jahres zeigen, wie auch schon die der Jahre davor, dass der ehrenamtliche Feuerwehrdienst mit Risiken verbunden ist, die leider immer wieder zu schweren und sogar tödlichen Unfällen bei den Einsatzkräften führen“, sagt Tim Pelzl, Leiter des Fachbereichs Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz der DGUV: „Das muss für alle verantwortlichen Personen und Feuerwehrführungskräfte auf kommunaler, Kreis-, Landes- und Bundesebene ein Ansporn sein, sich noch mehr für die Prävention von Unfällen im Feuerwehrdienst zu engagieren.“
Der Klimawandel könnte die Gefahrenlage für die Einsatzkräfte der Feuerwehr weiter erhöhen. Mit steigenden Temperaturen kommt es in Zukunft vermutlich häufiger zu Starkregen-Ereignissen, Überflutungen und Vegetationsbränden. Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um Sicherheit und Gesundheit von Feuerwehrleuten auch unter diesen Bedingungen zu gewährleisten? Wie sieht eine angemessene Schutzkleidung aus? Was bedeutet das für die Ausbildung? Pelzl: „Aspekte von Sicherheit und Gesundheit müssen integrale Bestandteile bei Aus-, Fortbildung sowie im Übungs- und Einsatzdienst der deutschen Feuerwehren sein. Das feuerwehrspezifische Vorschriften- und Regelwerk der DGUV und die Feuerwehrdienstvorschriften der Bundesländer bieten eine hervorragende Grundlage dazu.“
Weitere Informationen zum Thema Herausforderungen des Klimaschutzes für die Feuerwehr finden Sie in der neuen Ausgabe von DGUV Forum, der Fachzeitschrift der gesetzlichen Unfallversicherung.