Kreislaufwirtschaftsbranche und Feuerwehrverbände fordern Maßnahmen gegen existenzbedrohende Batteriebrände
Veröffentlichung und Übergabe eines gemeinsamen Positionspapiers an die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann
Bundesweit brennt es täglich: Die Zahl der Brände in der Recycling- und Entsorgungswirtschaft steigt bedrohlich. Die alarmierende Situation ist das direkte Resultat der Zunahme von batteriebetriebenen Elektrogeräten. Diese Entwicklung geht zu Lasten von Entsorgern, Recyclern und Feuerwehren, während sich für die Hersteller bislang keine neuen Pflichten ergeben.
Die vier Verbände der Kreislaufwirtschaftsbranche Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE), Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV), Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) und Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) sowie die drei Feuerwehrverbände Bundesverband Betrieblicher Brandschutz Werkfeuerwehrverband Deutschland e.V., Deutscher Feuerwehrverband e.V. und Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. haben daher ein gemeinsames Positionspapier verfasst und am Dienstag, 15. Okto- ber an die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) öffentlichkeitswirksam in Berlin übergeben.
Gemeinsam fordern die Verbände politische Maßnahmen, um die Gesundheit ihrer Mitglieder zu schützen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.
Die Kreislaufwirtschaftsbranche leistet ihren Beitrag für eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Ökonomie – sie liefert die Rohstoffe der Zukunft und macht die heimische Wirtschaft unabhängiger von Importen. Diese Leistung ist zunehmend durch Batteriebrände bedroht.
Batterien finden sich oft als Fehlwürfe im Abfall wieder und verursachen damit potenziell Brände in Entsorgungsfahrzeugen, auf Wertstoffhöfen oder in Anlagen. Allein ca. 80 Millionen akkubetriebene Einweg E-Zigaretten werden jährlich in Verkehr gebracht, ohne dass es dafür ein adäquates Rücknahmesystem gibt.
Obwohl die Recyclingbranche massiv in zusätzliche Brandschutzmaßnahmen investiert und sich seit 2018 die Zahl der automatischen Branderkennungs- und Löscheinrichtungen verdoppelt hat, stellen die Menge und der unkontrollierte Rücklauf von Geräten mit Lithium-Batterien die Unternehmen vor eine schier unlösbare Aufgabe und sorgen für immer mehr und größere Einsätze der freiwilligen und beruflichen Feuerwehren. Es grenzt an ein Wunder, dass es noch keine Todesfälle gegeben hat.
Gemeinsam fordern die unterzeichnenden Verbände eine rasche Umsetzung von effizienten und schnell wirksamen Maßnahmen durch die Politik. Der aktuelle Kabinettsbeschluss zur Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Wirksame Vorschläge wurden in der Vergangenheit bereits von der Recyclingbranche aufgezeigt:
Einführung eines Batteriepfandes
Eine herstellerfinanzierte Fondslösung, die die Absicherung der Recycling- und Entsorgungswirtschaft im Brandfall gewährleistet (ähnlich dem Einwegkunststofffondsgesetz)
Ein Verbot von Einweg E-Zigaretten oder zumindest ein wirksames Pfand.
Kennzeichnungspflicht für Batterien
Das Positionspapier finden Sie hier zum Herunterladen. Statements aus den unterzeichnenden Verbänden:
Anja Siegesmund, geschäftsführende Präsidentin, Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.:
„Brände in Müllfahrzeugen und Entsorgungsanlagen durch falsch entsorgte Batterien sind ein großes, aber oft unterschätztes Problem. Sie bedrohen Betriebe, die Entsorgungssicherheit und Menschenleben. Jetzt muss die Politik schnell handeln. Da alle bisherigen Appelle unbeachtet blieben und auch der aktuelle Entwurf des ElektroG enttäuscht, wenden wir uns als Kreislaufwirtschaftsbranche erstmals gemeinsam mit den Feuerwehren an die Politik.“
Bernhard Jehle, Vizepräsident bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. und Vorsitzender des Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling:
„Die Novelle des ElektroG muss dringend nachgeschärft werden. Immer mehr Brände gefährden Recyclinganlagen, Fahrzeuge und Menschen. Wir gehen davon aus, dass diese Brandereignisse weiter zunehmen, weil immer mehr Geräte in den Handel kommen, die mit Lithium-Ionen-Akkus oder Batterien ausgestattet sind. Die vorliegenden Änderungsvorschläge reichen angesichts dieser dramatischen Situation überhaupt nicht aus. Die Politik muss sich klarmachen, dass Anlagen, die einmal abgebrannt sind, in den seltensten Fällen wiederaufgebaut werden. Mit jeder Anlage, die aus dem Behandlungsnetz verschwindet, geht so ein Stück Entsorgungssicherheit verloren. Die weiter zunehmenden Brandereignisse erreichen oft verheerende Ausmaße und gefährden die Existenz zahlreicher Unternehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass bezahlbare Brandschutzversicherungen kaum noch erhältlich sind. Daher müssen die Hersteller stärker in die Verantwortung genommen und an den Kosten beteiligt werden. Darüber hinaus ist eine technische Kennzeichnung von Batterien und Akkus in Geräten, etwa durch RFID, dringend notwendig, um sie rechtzeitig und eindeutig identifizieren und sicher separieren zu können und so Brände von vornherein zu verhindern.“
Guido Lipinski, Geschäftsführer, Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen, und Kilian Schwaiger, Geschäftsführer, Verband Deutscher Metallhändler und Recycler:
„Die anhaltenden Brandprobleme gefährden zunehmend das Netz der Recyclinganlagen. Es ist unverständlich, dass für eines der drängendsten Probleme der Branche kaum politische Lösungsansätze in Sicht sind. Die aktuelle Situation steht im klaren Widerspruch zu den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und den Zielen des Critical Raw Materials Act.
Das heimische Recycling spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Rohstoffversorgung in Deutschland und fördert die Unabhängigkeit von Importen.“
Dr. Robert Arbter, CEO von ALBA und BDE-Vizepräsident:
„Die Situation ist für die Recycling-Wirtschaft brenzliger denn je. Die Politik muss nun schleunigst handeln. Alle Vorschläge liegen seit langem auf dem Tisch. Ein Verbot von E-Vapes wie in Belgien wäre ein starkes Symbol. Wichtiger ist jedoch die Antwort auf die Frage, wer den Jahr für Jahr entstandenen Sachschaden durch Akku-Brände in der systemrelevanten Entsorgungswirtschaft schultert.“
Martin Wilske, Vorsitzender, Bundesverband betrieblicher Brandschutz–Werkfeuerwehrverband Deutschland e.V.:
„Wird eine kleine Lithium-Ionen- oder Lithium-Metall-Batterie mechanisch beschädigt, kann es zu einer exothermen Reaktion kommen. Das ist dann wie bei einer kleinen Feuerwerksrakete oder einem kleinen Sylvester Knaller. Passiert das im Altpapier oder Restmüll, können brennbare Abfälle sehr leicht entzündet werden. So ein Brand ist dann nicht nur eine wirtschaftliche Gefahr für das Unternehmen, sondern insbesondere auch immer eine Gefahr für Mitarbeitende, Anwohner und Einsatzkräfte. Durch den Brandrauch wird die Umwelt belastet und wertvolle Sekundärrohstoffe werden zerstört.“
Karl-Heinz Banse, Präsident, Deutscher Feuerwehrverband:
„Brände, verursacht durch Akkus und Batterien, nehmen zu. Wir müssen alles dafür tun, dass durch verlässliche Regelungen die damit verbundenen Risiken für die Einsatzkräfte der Feuerwehren weitestgehend ausgeschlossen werden.“
Bundesweiter Warntag 2024 – Sirenen und Warnsysteme im Einsatz
Am 12. September 2024 findet der bundesweite Warntag statt. Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Überprüfung und Verbesserung der Warnsysteme, die im Falle von Katastrophen oder Großschadensereignissen die Bevölkerung rechtzeitig informieren und schützen sollen.
In ganz Baden-Württemberg werden am 12. September 2024 um 11:00 Uhr über die verschiedene Warnmittel, darunter Sirenen, Warn-Apps wie NINA, KATWARN und BIWAPP, der Warnkanal Cell Broadcast oder auch über Rundfunk und digitale Informationstafeln, der Ernstfall erprobt. Dieser Probealarm soll sicherstellen, dass im Falle einer tatsächlichen Gefahr wie Naturkatastropen, Großbränden oder anderen Gefährdungen, die Bevölkerung schnell und zuverlässig gewarnt wird. Frühzeitige Warnungen und eine schnelle Information der Bevölkerung ist das A und O, wenn Gefahr droht. Dann zählt jede Sekunde. Zur Vorbereitung gehört auch, die Bevölkerung mit dem Warnsystem vertraut zu machen. Im Ernstfall brauchen die Menschen schnell Informationen.
Menschen mit dem Thema Warnung vertraut machen
Der bundesweite Warntag dient dazu, die Menschen in Deutschland zu informieren und sie vertraut zu machen mit dem Thema „Warnung der Bevölkerung“.
Dabei stehen die Aspekte
Wovor wird gewarnt?
Wie wird gewarnt?
Wer warnt?
Was können Sie tun?
im Mittelpunkt. Je vertrauter die Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema sind, umso eigenständiger und effektiver können sie in einer Krisensituation handeln und sich schützen.
Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg betont:
„Der Warntag ist eine wichtige Übung, um die Alamierungswege im Katastrophenfall zu testen und zu optimieren. Es ist entscheidend die Bevölkerung auf den Ernstfall vozubreiten.“, erklärt Dr. Frank Knödler, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg. „Gerade in einer Zeit, in der Extremwetterereignissen und andere Großschadenslagen häufiger auftreten, ist es umso wichtiger, dass die Warnsysteme zuverlässig funktionieren.“
Schnelle Wiederbelebung kann Leben retten. Doch in Deutschland helfen zu wenige Menschen. Die gesetzliche Unfallversicherung möchte zu mehr Sensibilisierung beitragen. Deswegen unterstützt sie den Aktionsplan Wiederbelebung des Deutschen Rats für Wiederbelebung und des Bundesverbands Medizintechnologie.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland mehr als 60.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand – außerhalb eines Krankenhauses. Schnelle Wiederbelebungsmaßnahmen entscheiden über Leben und Tod. Aktuell überleben nur etwa zehn Prozent der Betroffenen. Da Erste Hilfe im Arbeitskontext eine Aufgabe der gesetzlichen Unfallversicherung ist, setzt sich ihr Spitzenverband für eine stärkere Thematisierung ein. „Die Sicherstellung der Ersten Hilfe am Arbeitsplatz ist eine Kernaufgabe der gesetzlichen Unfallversicherung“, sagt Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV. „Berufsgenossenschaften und Unfallkassen können eine wichtige Rolle bei der weiteren Sensibilisierung spielen.“
Erste Hilfe – ein wichtiges Thema für den Arbeitsschutz
Laut Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“ (DGUV Vorschrift 1) sind Unternehmerinnen und Unternehmer verpflichtet, ausreichend Ersthelfende zur Verfügung zu stellen und diese regelmäßig zu schulen. Der Aktionsplan regt an, grundsätzlich die Menschen in Deutschland stärker für das Thema zu sensibilisieren. „Wir halten das für richtig und sehen die Aufgabe der gesetzlichen Unfallversicherung vor allem darin, betriebliche Ersthelfende in Wiederbelebung zu schulen. Denn dies kann Kolleginnen und Kollegen das Leben retten“, so Hussy. Ebenso begrüßt die DGUV die Forderungen des Aktionsplans, mehr Defibrillatoren – an öffentlichen Orten oder im geeigneten betrieblichen Kontext – zur Verfügung zu stellen und das Thema schon in Schulen und Ausbildung zu verankern. Die Kampagne der DGUV-Landesverbände „Erste Hilfe? Ehrensache!“ im Präventionsprogramm „Jugend will sich-er-leben“ trägt dazu bereits bei.
Aus- und Fortbildung neu aufgestellt
Um Erste Hilfe in Unternehmen zu gewährleisten, werden jährlich über 2 Millionen betriebliche Ersthelfende geschult. Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen tragen die Kosten. Auch regeln sie die Qualität und Einheitlichkeit der Schulungen bundesweit. 2015 wurde das Konzept für die Aus- und Fortbildung neu konzipiert. Eine Evaluation zeigt: Die Neuausrichtung hat sich bewährt. So bewerten rund 15.000 Ersthelfende die Kurse überwiegend als qualitativ hochwertig und kompetenzerweiternd. Auch zeigt sich, dass betriebliche Ersthelfende die Aufgabe häufig über längere Zeit wahrnehmen und somit für Kontinuität sorgen. Wichtig ist auch: Viele wenden die Erste Hilfe auch im privaten Kontext oder öffentlichen Bereich an. Somit leistet die Unfallversicherung mit der Aus- und Fortbildung von Ersthelfenden auch einen gesellschaftlichen Beitrag. Um ihnen mehr Sicherheit zu geben, könnten verstärkt digitale Hilfsmittel wie Erste-Hilfe-Apps oder elektronische Meldesysteme eingesetzt werden. 2021 einigte sich die Bundesregierung im Koalitionsvertrag auf ein Maßnahmenpaket Wiederbelebung. „Der Aktionsplan konkretisiert Maßnahmen, die nötig sind, um das Thema zu stärken. Die gesetzliche Unfallversicherung sieht sich als wichtige Akteurin in dieser gemeinschaftlichen Aufgabe“, so Hussy.
Unseren verstorbenen Musikerinnen und Musikern, sowie allenFeuerwehrangehörigen der verschiedenen Abteilungen
In Ehrfurcht gedenken wir an unsere verstorbenen Kameradinnen und Kameraden,die sich der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung stellten und ihrer Abteilung bis zum Tode die Treue hielten und viele persönliche Opfer brachten.
Ihre Kameradschaft und Treue sei uns ein Vorbild
Jahresbericht über das Musikwesen im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau für das Jahr 2023
Liebe Feuerwehrmusikerinnen und Feuerwehrmusiker Sehr geehrte Freunde der Feuerwehrmusik
Sie halten die brandneue Ausgabe des Jahresberichtes über das Musikwesen der Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Alb Donau in ihren Händen. Eine Drucksorte, welche seit 37 Jahren einmal jährlich durch die Feuerwehren mit Musik und dem Kreisstabführer erstellt und in unserer Homepage down geloaded werden kann.
Ich informiere in der Broschüre über das abgearbeitete Musikjahr des vergangenen Jahres. Seit über 50 Jahren sind die ehrenamtlichen Musikerinnen und Musiker bestrebt, im Einsatzfall helfend einzugreifen. (Musikerinnen/Musiker mit Grundausbildung).
Konstant sind wir als Feuerwehrangehörige hierfür einsatzbereit, regelmäßig wird dazu geübt und sich laufend persönlich weitergebildet.
Ich bin wahnsinnig stolz darauf, zu sehen, wie gut das Feuerwehrmusikwesen im Alb Donau Kreis funktioniert.
Mit diesem Jahresbericht wollen wir uns wieder Zeit für einen Rückblick auf das vergangene Jahr nehmen, sich zu erinnern, aber auch einen Ausblick auf das bereitsbegonnene Jahr wagen.
Das Jahr 2023 war endlich wieder eines in dem nicht Regelungen und Beschränkungen, sondern die Musik und die Gemeinschaft in Vordergrund stehen konnten.Wir sind froh, dass wir uns wieder frei bewegen können. „Die Freude auf die anstehenden Aufgaben, Wertungsspielen und Treffen ist groß.“
Für alle Funktionärinnen und Funktionäre hat das jedoch auch geheißen, wieder inder jeweiligen Tätigkeit vollumfänglich anzukommen, Veranstaltungen und Besprechungen zu organisieren, vorzubereiten und vor allem auch die
Gemeinschaft wieder zu fördern. Das alles bedarf viel Einsatz und Ausdauer was von euch allen eindrucksvoll bewiesen wurde.
Egal bei welcher Veranstaltung, bei Konzert- oder Marschwertungen oder auch beiganz traditionellen Frühschoppen, es wurden wieder tolle Leistungen von allen Musikabteilungen im Kreisfeuerwehrverband ADK erbracht.
Die Jahresberichte, welche seitens der Musikabteilungen für das Jahr 2023 erstellt wurden, ergeben folgendes Bild:
Bericht zur Jahresstatistik 2023 der Feuerwehrmusikabteilungen im Alb-Donau Kreis Online Abfrage zum Zeitpunkt 31.012024
Hat sich die musikalische Besetzung gegenüber dem Vorjahr geändert?
5 unverändert
3-mal Ja Mz Amstetten, Brass Band Illerkirchberg, Fz Obermarchtal
Anzahl der Musikabteilungen im ADK 8
Als Kreisstabführer freut es mich natürlich, dass die Musikabteilungen im BezirkFreiburg und Tübingen, was die Anzahl der Musikabteilungen betrifft, gleich geblieben ist.
Gleichzeitig mache ich mir Sorgen, dass im Alb-Donau- Kreis zwei Musikabteilungen mit der Feuerwehrmusik aufhören wollen. Lösungsmöglichkeiten werden gesucht und müssen gefunden werden.
Beide Musikabteilungen verweilen nach Absprache mit Kreisstabführer undBezirksstabführer im Ruhemodus.<weiterlesen (öffnen)
Feuerwehrkapelle Amstetten Brass Band Illerkirchberg Spielmannszug Ulm/Lehr
Mz Munderkingen Fz Obermarchtal Spz Westerheim
Feuerwehrmusik bedeutet für uns, unsere Tradition zu bewahren und das kulturelle Erbe unseres Kreises, ganz besonders die Märsche und die Unterhaltungsmusik weiterhin zu pflegen, gleichzeitig aber auch, der zeitgenössischen Musik unserer hervorragenden Komponist*innen einen wichtigenPlatz einzuräumen.
Abfrage musikalischer Einsätze bei der eigenen Feuerwehr
24+ 5 zum Vorjahr
Im Berichtsjahr 2023 sind die Musikabteilungen des Kreises bei 24 musikalischenEinsätzen für die Feuerwehr unterwegs gewesen. Das sind 5 mehr als im Vorjahr.
Dabei wurden Feuerwehrveranstaltungen wie Jahreshauptversammlungen musikalisch umrahmt oder musikalische Events von den Musikabteilungen gestaltet.
Mz Munderkingen
Musikalische Einsätze bei überörtlichen Feuerwehrveranstaltungen
06
Dabei wurden Feuerwehrveranstaltungen wie Delegiertentagung, Florianmesse undJubiläumsevents musikalisch umrahmt oder von den Musikabteilungen gestaltet.
Anzahl der musikalischen Einsätze bei örtlichen Veranstaltungen in der Gemeinde
13
Neben der musikalischen Begleitung von Versammlungen und Veranstaltungen inden eigenen Gemeinden, wurden auch 13 Auftritte bei kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen durch die Musikerinnen und Musikern der Feuerwehren im Alb –Donau Kreis absolviert.
Amstetten Munderkingen
Anzahl sonstiger Veranstaltungen
30
Dabei wurden an Fasnetveranstaltungen, Städtepartnerschaftsfeiern, Feuerwehrevents in der Europazone musikalisch mitgewirkt oder bei Städtereisenkurzfristig Platzkonzerte gegeben.
Summe aller musikalischen Einsätze/Auftritte
73
Die Auftritte im gesamten Berichtszeitraum 2023 lagen bei insgesamt 73.
Anzahl der Übungs-und Ausbildungstunden der Musikabteilungen
Musikabteilungen gesamt 443 Stunden
Personen bezogen 5528 Stunden
Die Beteiligung an den Proben und Auftritten lag bei 55,58% und hat sich vom Rekord-Tiefstand im vergangenen Jahr wieder leicht erholt. Wir sind wieder über50 Prozent und es dürfen auch gernewieder 70 werden.
Danken möchte ich auch den Zugführern und den Ausbildern an den acht Standorten für ihren Einsatz zum Wohle der Feuerwehrmusik sowie den Kommandanten der Wehren mit Feuerwehrmusik und dem Kreisfeuerwehrverband für die Unterstützung im Berichtsjahr.
„Feuerwehrmusik verbindet“. Gemeinsam generationenübergreifend mit netten Menschen ein Musikstück erarbeiten, dabei die Welt vergessen, bei der Aufführung
damit anderen eine Freude bereiten und nebenbei noch das Brauchtum pflegen, es ist einfach schön.
FrFFrage zur Besetzung der Musikerinnen und Musikern
Weiblich 2023 Männlich
Jugendliche bis 10 Jahre
05
Jugendliche von 10 bis 18 Jahren
FrFFrage zur Besetzung der Musikerinnen und Musikern
Weiblich 2023 Männlich
Erwachsene 18 bis 27 Jahren
14 16
Erwachsene über 27 Jahren
82 49
Was sprechen die Zahlen?
Angehörige Feuerwehrmusik gesamt: 203 +6
In den acht Musikabteilungen sind 203 Spielleute aktiv, davon 90 weiblich.Es geht nach den Coronajahren wieder aufwärts.
Als Kreisstabführer kann ich heute sagen“ Der Neustart Feuerwehrmusik im Alb-Donau-Kreis ist geglückt und die Musikabteilungen werden wieder das Niveau wiees vor dem Virus war, erreichen.
Feuerwehrmusik bedeutet für mich, mit „Musik in Bewegung” einem großen Publikum sowie aktiven Musikern Freude zu bereiten. Feuerwehrmusik bedeutet für mich außerdem, gemeinsam , unabhängig von Herkunft, Beruf oder Alter zu musizieren und Kameradschaft zu pflegen. Ich freue mich auf ein persönliches wiedersehen.
Feuerwehrmusik wieder auf Fastnachtszügen der Region unterwegs Endlich wieder Fasnet! – dieser Satz tönte an den ersten zwei Monaten aus allen
Straßen und Gassen. Wir Musikerinnen und Musiker konnten wieder richtig Fasnetfeiern. Nach der Pandemiepause war es im Januar und Februar wieder so weit. Bei strahlendem Sonnenschein zog es tausende Besucher in die Fastnachtshochburgen
im Alb-Donau Kreis, Nachbarkreise und bis nach Köln. Farbenfrohe Kostüme und zahlreiche Musikgruppen aus nah und fern wechselten sich ab. Mit dabei waren auch die Musikerinnen und Musiker der Feuerwehren aus Ulm/Lehr und Obermarchtal.
Fanfarenzug Obermarchtal 29.01.2023
Das Ringtreffen der Freien Oberschwäbischen
Narrenzünfte fand dieses Jahr in Gammertingen statt.
Zunftball Obermarchtal 04.02.2023
Unter dem Motto “Märchen” lud die Narrenzunft zu ihrem jährlichen Zunftball ein, den wir mit ein paar Fanfarenstücken eröffneten. Zu diesem Anlass haben wir uns natürlich auch Märchenhaft angezogen. Mit unserem Auftritt ernteten wir viel Applaus und Zuspruch.
OHA-Treffen Scheer 12.02.2023
Das OHA-Treffen fand dieses Jahr in Scheer statt. Ein sehr schöner, langer Umzug mit vielen Zuschauern erwartete uns. Wir haben uns von unserer besten Seite gezeigt.
Umzug Untermarchtal 18.02.2023
Wie jedes Jahr spielten wir beim Umzug in Untermarchtal. Ein schöner großer Umzug mit vielen Zünften aus nah und fern. Wir begleiteten die Narrenzunft und gaben danach noch auf der Bühne unser bestes.
Fasnetsmedig Obermarchtal 20.02.2023
Dieses Jahr am Fasnetsmedig lautete unser Motto “Z’wenig Krankenhäuser? Der FZO hilft aus!”
Spielmannszug ULM / Lehr
Nach vier Jahren war es endlich wieder so weit. Wir besuchten zum 6. Mal unsereFreunde der KG Fidele Sandhasen aus Troisdorf (bei Köln) zum Karneval. Wir
verbrachten 4 bunte Tage unter dem Motto „Jeck, bunt & grell – wie ein rießen Kamell“.
Wir durften in Bonn-Lessenich den Karnevalsumzug musikalisch anführen. Am Abend trafen wir uns wieder mit dem Dreigestirn und Gefolge. Nach einem kurzengemütlichen Zusammentreffen begleiteten wir das Dreigestirnmusikalisch durch
den Abend.
Brass Band Illerkirchberg:
Die Brass Band spielte 2023 bei folgenden Veranstaltungen: während des Faschingsin Staig, Au und Dietenheim.
Mit dem Funkenfeuer endet die Fasnetsaison 2023
Auftritte:
Gestern umrahmten wir das Treffen der Senioren des Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau bei uns in Amstetten16.04.23
15.07.23 Rathaushock in Amstetten
Am Samstag waren wir mit unserer Vesperhütte auf dem Hock vertreten. Beisommerlichen Temperaturen war so ein Wurstsalat genau das richtige.
Am Sonntag übernahmen wir von 11.30Uhr bis 14 Uhr die musikalische Unterhaltung vor zahlreichen Besuchern.
Keine Auftritte sind im Ruhemodus
Die Brass Band spielte 2023 bei folgenden Veranstaltungen: We rock Festival“
Auftritt vor dem „betreuten Wohnen“ in Unterkirchberg Christkindlesmarkt“ in Oberkirchberg „St. Martinsumzug“ in
Unterkirchberg, Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Unterkirchberg ,Funkenfeuer, Maibaumaufstellen, Schlachtfest und bei der Weihnachtsfeier der Feuerwehr
Auftritte:
Maibaum stellen 2023
Gemeinsam mit der FeuerwehrUlm wurde der Maibaum am Dorfplatz gestellt und passend dazu die Lieder „Rock mi“ und
„Banana Rock“ erklingen lassen.
Ständchen zum 60. Geburtstag. Trommelausbilder Johannes
Der Spielmannszug hat das Woodstock eröffnet.
Ein Klangfeuer mit Wasser-, Licht- und Feuershow bildete den fulminanten Auftakt des Großereignisses des Jahres in Kehl: Am Samstag (15. Juli) von 19.30Uhr an konzertierte das Projektorchester der Feuerwehrmusik Baden-Württemberg im Kehler Teil des Gartens der zwei Ufer.
Vier MusikerinnenausLehr haben daran teilgenommen und mitgespielt.
Gestern beim Nabada haben wir dem Wetter getrotzt.Trotz Regen hatten wir Spaß.
Unser Serenadenkonzert im Lehrer Garten war ein voller Erfolg.
Danke an alle, die vorbei gekommen sind und zu Gast bei unswaren.
Das Wetter hat zum Glück gehalten.
Jetzt verabschieden wir uns in die Sommerpause.
Auftritte
Musikzug Munderkingen
VG – Florianmesse in Obermarchtal Eröffnung Sommerfest Munderkingen
Seit 50 Jahren gibt es den Kreisfeuerwehrverband Alb–Donau und dieses Jubiläumwurde am Wochenende an vielen Orten im Landkreis gefeiert. Neben einer offiziellen Eröffnung in Ulm gab es rund 50 Aktionen quer durch den gesamten Alb–Donau–Kreis, die Tausende Zuschauer anlockte.
50 Jahre Rettungsspreizer Ulm
Wie angekündigt, haben wir heute bei der offiziellen Eröffnung zum 50. Jubiläum des Rettungsspreizers vor dem M25 und gleichzeitig auch beim Aktionstag gespielt.
Heute durften wir das come together beim Festakt anlässlich des 50. Jubiläums des Kreis Feuerwehrverband Alb-Donau spielen. Wir haben uns sehr gefreut bei diesemJubiläum zu spielen.
Musikzug Munderkingen Bezirksstabführer Francesco
KreisstabführerMaier
Wir alle machen mit großer Freude Musik und nach einer sehr schwierigen Zeit istdas nun wieder möglich. Als Kreisstabführer möchte ich weiterhin einen konstruktiven Beitrag dazu leisten, dass es eine gute Entwicklung der Feuerwehrmusik im Alb Donau Kreis gibt und wir, der AKM und ich als Kreisstabführer, Rahmenbedingungen bieten, um mit Musik Freude zu bereiten.
Bericht des Kreisstabführers
Teilgenommen an Sitzungen und Veranstaltungen
Nach der 37. Bezirksversammlung 26.November 2022 in Überlingen
25.01.2023 Verbandsausschusssitzung in Blaustein
14.02.2023 Besprechung 50 Jahre KFV Alb Donau
01.04.2023 Verbandsversammlung KFV ADK in Heroldstatt
15.04.2023 Treffen der Altersabteilungen in Amstetten
07.05.2023 Florianmesse in Ehingen
08.05.2023 60Jahre Fanfarenzug Obermarchtal
17.07.2023 Team-Besprechung Leistungsmarsch
14.09.2023 Besprechung 50 Jahre KFV Alb Donau
17.09.2023 Leistungsmarsch in Ulm-Einsingen
17.09.2023 Metzelsuppe der Feuerwehr Untermarchtal
10.11.2023 Festakt 50 Jahre KFV Alb Donau in Blaubeuren
18.11.2023 Bezirksversammlung der Feuerwehrmusik in Ochsenhausen
Spielsaison 2024
Wir starten nun 2024 mit einem neuen, beziehungsweise an vielen Positionen veränderten Bezirksleitungs-Team. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit einer ebenfalls stark veränderten Landesleitung großartige Erfolge feiern können und sich die Feuerwehrmusik in Baden-Württemberg und vor allem auch im unserem Kreis weiter verbessern wird.
Wir haben uns viel vorgenommen und werden erste Projekte auf jeden Fall im heurigen Jahr noch umsetzen. Unser Fokus liegt aber vor allem auf den BereichenAus- und Weiterbildung sowie der Jugendförderung. Danke für die gute Zusammenarbeit in meinem Jahren als Kreisstabführer.
Danke für eure Unterstützung, die vielen konstruktiven Gespräche aber vor allemfür euren Einsatz und euer Engagement rund um die Feuerwehrmusik in unseremKreis. Ich freue mich auf ein musikalisch ereignisreiches Jahr 2024 mit vielen
„Batterien sollte man immer nur dann aufladen, wenn man wach und aufmerksam ist“
Wuppertal, 23.12.2023. Prof. Dr. Roland Goertz vom Lehrstuhl für Chemische Sicherheit und Abwehrenden Brandschutz über den sicheren Umgang mit wiederaufladbaren Lithiumbatterien und professioneller Hilfe im Brandfall.
Lithiumbatterien finden sich heute in vielfachen Mengen in unseren Haushalten. Ob Handy, Computer, Aquarienzubehör, Alarmanlagen, Anrufbeantworter, Armbanduhren, Babyphon oder Backofen, die Liste ist schier endlos fortzusetzbar. In der Praxis zeigt sich, dass Brände von Lithium-Ionen-Batterien schwierig zu löschen sind. Prof. Dr. Roland Goertz leitet den Lehrstuhl für Chemische Sicherheit und Abwehrenden Brandschutz an der Bergischen Universität und beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Phänomen. „Man kann mit Lithiumbatterien gut und sicher umgehen“, sagt der versierte Wissenschaftler. Durch seine langjährige Erfahrung als Leiter zweier Berufsfeuerwehren kennt er die unterschiedlichsten Brandgefahren ganz genau, leitet dazu diverse Projekte an der Hochschule, hält international Vorträge und wird als geschätzter Gutachter bei aktuellen Brandkatastrophenlagen zu Rate gezogen.
Lithium in primären und sekundären Batterien
„Das Wort Lithium kommt vom griechischen Lithos und bedeutet: der Stein“, erklärt Goertz vorweg. „Es ist das drittkleinste Element im Periodensystem und im Universum. In der Entstehungsgeschichte der Elemente des Universums ist es eines der ältesten Elemente, die wir haben.“ Da es auch gleichzeitig das leichteste Metall von allen ist, finden wir es heute in vielen Batterien. Doch das chemische Element kommt sowohl in primären als auch als sekundären Lithiumbatterien vor, und das ist wichtig zu wissen, denn die primären Batterien lassen sich nicht wieder aufladen. „Durch die Anglisierung –im englischen gibt es nur den Begriff ´battery`- sagt man heute in allen Fällen Batterie, meint aber bei den Lithium-Ionenbatterien die Akkumulatoren. Die primären Lithiumbatterien sind dann die Metallbatterien. Sie sind nicht wiederaufladbar, hängen z. B. in Wärmezählern an der ei
Heizung oder an anderen Stellen. Da ist metallisches Lithium drin, dass im Laufe der Zeit abreagiert und dann die Spannung bereitstellt“, sagt der Fachmann. Anders verhält es sich bei den wiederaufladbaren sekundären Batterien. „Die wiederaufladbaren Lithiumionenbatterien enthalten im Grunde gar kein metallisches Lithium. Da schiebt sich das Lithium beim Auf- und Entladen durch einen Separator immer hin und her und bildet an der Anode meist graphitiertes Lithium.“ Den wiederaufladbaren Batterien gilt daher die hauptsächliche Aufmerksamkeit des Lehrstuhlinhabers, denn im Zuge der Digitalisierung häufen sich Brandgefahren in diesem Bereich und es gilt, Feuerwehren und Nutzende mit plausiblen Maßnahmen zur etwaigen Brandbekämpfung vertraut zu machen.
Akkus immer dort aufladen, wo kein brennbares Material liegt
Foto: UniService Transfer
Trotz aller Unkenrufe: Wasser ist immer noch das Beste
Seit 2007 beschäftigt sich Goertz bereits im vorbeugenden Brandschutz bei Brandereignissen mit Lithiumionenbatterien und sagt: „Man braucht immer Wasser! Diese übergroße Vorsicht, metallisches Lithium nicht mit Wasser zu behandeln, steckt immer noch in den Köpfen drin, aber es ist am Ende so, dass bei den wiederaufladbaren Batterien, Wasser das Beste ist.“ Damit es aber gar nicht erst zu einer Entzündung kommt, kann jede(r) Nutzer*in wiederaufladbarer Batterien im Regelfall schon vorbeugen. „Lithiumionenbatterien, oder generell solche Geräte, die aufgeladen werden müssen, sollte man immer nur dann aufladen, wenn man wach und aufmerksam ist, möglichst nicht über Nacht“, erklärt Goertz und betont, dass bei den weltweit Milliarden Auflade- und Entladeprozessen innerhalb von 24 Stunden, eigentlich wenig passiere. Wichtig sei, erklärt der Chemiker, es immer dann zu machen, wenn man es im Auge behalten könne und nur dort zu laden, wo, wenn etwas passieren würde, möglichst wenig Schaden entstehen könne. „Nehmen wir mal einen Pedelec Akku. Der sollte nicht auf einem Kissen oder anderen isolierenden Materialien aufgeladen werden, weil bei der Wärmeabgabe immer auch ein Brand entstehen könnte. Das macht man dann in der Garage oder auf dem Balkon. Und wenn das nicht geht, irgendwo da, wo kein brennbares Material liegt und vor allem immer dann, wenn man nicht schläft.“
Auf der Suche nach geeigneten Löschmitteln
Wasser sei nach wie vor das beste Löschmittel, erklärt Goertz. „Man kann sicher dem Wasser noch ein paar Zusätze beifügen, also Tenside, damit es besser eindringen kann, so dass die Oberflächenspannung reduziert wird. Ich habe auch schon Experimente gemacht, wo man dem Wasser Calciumsalze zugefügt hat, damit die bei der Batteriezersetzung freiwerdende Flusssäure besser gebunden wird“, fährt er fort, und auch Schäume würden eingesetzt, wobei der Einsatz mit oft ökotoxischer Wirkung im Zuge des Umweltschutzes intensiv diskutiert werde. „Da arbeiten wir auch an einem Forschungsprojekt für das Umweltbundesamt, wo es um den Austausch dieser Schäume geht.“
Erste Hilfe in den eigenen vier Wänden: Feuerlöschspraydosen
„Die Lithiumionenbatterien in den Haushalten sind eine Zündquelle und können Brandursache sein“, erklärt der Wissenschaftler und empfiehlt generell für das eigene Heim eine Feuerlöschspraydose. „Der Feuerlöscher ist für Zuhause eigentlich zu groß und dem einen oder anderen auch zu teuer“, erklärt Goertz. Zudem sei ein Löscher mit einer regelmäßigen Wartung verbunden. So eine Spraydose könne man drei bis fünf Jahre nutzen. Für den Adventskranzbrand reiche sie hervorragend und funktioniere auch bei den Lithiumakkus. „So richtig löschen kann man die ja nicht, sondern es geht immer nur darum, wenn mehrere Zellen in einem Modul verbaut sind und eine Zelle geht durch, dass man dann die Verbreitung verhindert oder reduziert und als Erstickungseffekt nutzt“, erläutert er. „Wenn der komplette Akku wirklich durchgeht, dann verläuft das so schnell, das kann man gar nicht stoppen, denn da haben wir schnell Temperaturen von 1000 Grad.“
Feuerwehren sind gut auf Gefahrenlagen vorbereitet
Roland Goertz ist auch Direktor des Feuerwehrwissenschaftlichen Instituts (FSI) an der Bergischen Universität, einem Kompetenzzentrum für die Forschung im Bereich der naturwissenschaftlichen, technischen und organisatorischen Aspekte der Feuerwehr sowie der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. Die Bedarfsplanung bundesdeutscher Berufsfeuerwehren sei gut und habe sich im Laufe der Jahre positiv entwickelt, sagt er. „Wir sind ja auch immer wieder bei den Feuerwehren in der wissenschaftlichen Begleitung ihrer Bedarfsplanung aktiv und haben mit größeren und kleineren Feuerwehren schon Projekte gemacht, in denen wir mit statistischen Methoden geguckt haben, wie die Feuerwehren sich aufstellen können, damit sie rechtzeitig in der richtigen Stärke vor Ort sind.“ In einem zusätzlichen Projekt unter dem Titel ´Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in der Bedarfsplanung`, finanziert von der Stiftung Zukunft NRW, hat er mit seinem Team diese statistischen Methoden entwickelt. Bei den Freiwilligen Feuerwehren sei die Ausgangssituation eine andere, denn die aktiven Feuerwehrleute arbeiten nicht unbedingt am Wohnort. Da suche man noch nach geeigneten Lösungen um die sogenannte ´Tagesalarmverfügbarkeit` zu optimieren.
Internationale Gutachtertätigkeit im Schadensfall
Der Brand der Freemantle Highway im Juli vor Ameland, hat die Welt in Alarmbereitschaft versetzt. Möglicherweise durch eine Lithiumbatterie in einem E-Auto, die sich entzündet hatte, brannte ein Schiff mit knapp 4000 beladenen PKW. Auch in diesem Bereich gehört Goertz mittlerweile zu einer internationalen Anlaufstelle, denn er beschäftigt sich in einem weiteren Forschungsgebiet auch mit Brandursachenermittlung. Die Löscharbeiten vor Ameland waren schwierig. Zur Brandursachenermittlung wurde der Wuppertaler Sicherheitstechniker hinzugezogen. „Ich war mittlerweile drei Mal auf diesem großen Car-Carrier-Schiff, der Freemantle Highway“, erklärt er, kann aber aufgrund der laufenden Ermittlungen keine weiteren Auskünfte geben. Die generelle Situation eines Brandes auf offener See sei jedoch immer schwierig, denn die Besatzung eines großen Frachters bestehe nur aus einer Handvoll Menschen, von denen auch einige eine Feuerwehrausbildung zur Brandbekämpfung hätten. „Aber nachts um 00.00 Uhr in der dunklen Nordsee ist das alles andere als toll. Da ergeben sich viele Fragen, über die ich auch im letzten Jahr bei einem Vortrag in Chicago gesprochen habe, nämlich, ob man solche Transporte nicht anders technisch schützen muss.“ Es gehe nicht so sehr um die Abwehr, denn auf einem Car-Carrier-Schiff habe man überhaupt keinen Platz, die Autos stünden da dicht an dicht und es komme keiner mit Ausrüstung zur Brandbekämpfung durch. „Auch bei einem Containerschiff, wenn da unten in einer Ladeluke einer der Container anfängt zu brennen, kommt man nicht ran. Es stellt sich also eher die Frage, ob die installierte Löschanlagentechnik auch richtig funktioniert und Einfluss auf das Brandgeschehen habe?“
Gefahrenabwehrmanagement bei Unfällen mit Elektrofahrzeugen
Goertz ist ein Befürworter einheitlicher, bundesweiter Vorgehensmaßnahmen im Brandfall und hat bereits mit einer Arbeitsgruppe, unter Federführung der Berliner Feuerwehr, die für alle 16 Bundesländer eine Art einheitliches Vorgehen bei Unfällen mit Elektrofahrzeugen vorschlägt, einem Workshop in Wuppertal durchgeführt. Den Unterschied beim Vorgehen im Brandfalle eines Normal-PKW-Unfalls im Vergleich zu einem E-Auto-Unfall erklärt Goertz folgendermaßen: „Sie kommen auf die Autobahn, es ist jemand im Auto eingeklemmt und liegt schwer verletzt in seinem PKW. Sie versuchen dann, die Person da herauszukriegen. In der Vergangenheit schaute man dann, ob Kraftstoff ausläuft und ob eine Explosionsgefahr besteht. Jetzt ist es so, wenn das Elektroauto noch nichts macht, dann ist es zwar erst einmal ruhig und friedlich, aber durch den mechanischen Stoß auf die Batterie ist die Batterie möglicherweise in einem kritischen Zustand und kann jeden Augenblick ins Thermische übergehen. Dann ist die Frage, wie kann man jetzt den Menschen retten, obwohl jeden Augenblick aus der Batterie schlagartig in großen Mengen giftige und brennbare Gase austreten können?“ Zur Menschenrettung aus Elektrofahrzeugen hat Goertz auch schon für den ADAC ein Forschungsprojekt durchgeführt. Er diskutiert immer wieder mit den Feuerwehren und spielt Szenerien durch, um zu plausiblen Maßnahmen zu gelangen.
Tablet im Auflademodus
Foto: UniService Transfer
Akkus gehören nicht in die normale Mülltonne
Die Entsorgung all dieser Akku-Geräte stellt ein weiteres Sicherheitsrisiko dar, denn die Teile gehören nicht in die Mülltonne. „Die müssen natürlich in die entsprechenden Sammelbehälter“, sagt Goertz. „Wir beschäftigen uns im Forschungsprojekt SUVEREN2USE mit der gesamten Wertschöpfungskette der Lithiumionenakkus, also von der Herstellung über die Verwendung, Lagerung bis zur Entsorgung und auch bis zum Schadensfall.“ Ebenso breit ist die Liste der Kooperationspartner, die u.a. aus Entsorgerbetrieben und Löschanlagenherstellern bestehen. Und auch mit einer Weiterverwendung nicht mehr funktionstüchtiger E-Autobatterien beschäftigt sich sein Team. „Wir haben mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein Projekt zum Thema ´Weiterverwendung von Lithiumionenbatterien` gemacht. Wenn die in Elektrofahrzeugen weniger als 80% der Kapazität leisten, sind sie für Fahrzeuge eigentlich nicht mehr gut nutzbar, können aber in einem stationären Betrieb noch gut eingesetzt werden.“
Vor allem bei der falschen Entsorgung von Lithiumbatterien kommt es immer wieder zu Brandfällen. „Ich mache ja auch Brandursachenermittlung und hatte schon Fälle in solchen Abfallsortieranlagen. Das sind die sogenannten Fehlwürfe, also, wenn Menschen leider dummerweise irgendwelche Lithiumbatterien, Geräte mit Batterien oder diese „nervigen“ Glückwunschkarten, die beim Öffnen eine Melodie erklingen lassen, in die normale Mülltonne entsorgen. Dann ist da eine Batterie, die in den Abfallsortieranlagen geschreddert wird und zu brennen anfängt. Diese Fehlwürfe sind ein sehr großes Problem.“ Daher seine Bitte an alle Nutzer*innen: „Batterien sollte man immer in den Geschäften, die Sammelboxen haben, abgeben. Das ist der normale und sichere Weg, der auch in der Regel gut funktioniert.“
Uwe Blass
Prof. Dr. Roland Goertz leitet seit 2012 den Lehrstuhl für Chemische Sicherheit und Abwehrenden Brandschutz in der Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik der Bergischen Universität.
Der Kreisfeuerwehrverband wird 50 Jahre alt. Seine Vorsitzenden berichten, was den Verband dieser Tage bewegt – und was ihn auszeichnet.
Von Amrei Oellermann
Er ist ein Kind dreier Eltern: Am 10. März 1973 wurde in Blaubeuren als Folge der landesweiten Kreisreform der Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau gegründet. In ihm fanden die Feuerwehren der bis dahin selbstständigen Kreisfeuerwehrverbände Ulm und Ehingen sowie mehrere Wehren des ehemaligen Kreisfeuerwehrverbands Münsingen eine neue Heimat. Im Jubiläumsjahr wird der Verband von Armin Eberhardt aus Beimerstetten, Christian Egger aus Langenau und Ralf Storf aus Griesingen geführt. Wir haben mit Eberhardt und Storf über Gegenwart und Zukunft gesprochen.
Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde. Betrifft er auch die Feuerwehren in der Region, haben diese Nachwuchssorgen?
Ohne Jugendfeuerwehr hätten wir ein Problem. Ralf Storf stellv. Vorsitzender KFV Alb-Donau
Armin Eberhardt: Tatsächlich gar nicht. Wir haben zum Glück stabile Mitgliederzahlen mit sogar leicht steigender Tendenz – aktuell sind gut 5000 Aktive und etwas mehr als 1000 Jugendliche in unseren Feuerwehren aktiv.
Wie kommt das?
Eberhardt: Wir haben in unseren Städten und Gemeinden eine hervorragende Jugendarbeit mit tollen Betreuern. Das fängt mit der Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen an, bei der wir landesweit federführend sind, und geht dann über mehrere Kinderfeuerwehren bis hin zur Jugendfeuerwehr.
Storf: Ja, das muss man klar sagen: Ohne Jugendfeuerwehr hätten wir ein Problem. Wir haben in Griesingen seit 2017 eine Jugendfeuerwehr und konnten seither bereits 13 junge Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernehmen.
Eberhardt: Wenn man seine Sache gut macht, kann man aus einer Jugendfeuerwehr jedes Jahr ein bis zwei neue Kräfte in die Einsatzabteilung übernehmen. Wir haben in Beimerstetten bei 60 Aktiven mittlerweile 28 Jugendliche – sogar mehr Mädchen als Buben. Die Jugendfeuerwehr ist ganz klar ein Türöffner. Quereinsteiger, die erst im Erwachsenenleben zur Feuerwehr finden, haben wir dagegen eher selten.
Welche Rolle spielen die Kommunen bei der Nachwuchsgewinnung?
Storf: Ohne ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus und moderne Ausrüstung bringt die beste Jugendarbeit nichts. Wenn man mit historischem Gerät in den Einsatz fahren und vor Ort auf die Nachbarwehr warten muss, lockt man niemanden vom Sofa.
Eberhardt: Eine leistungsstarke Feuerwehr kostet Geld, das ist ein Fakt. Da muss man froh sein, dass die meisten Bürgermeister in der Region da konsequent mitgehen.
Einst ging es vor allem um Brände, heute ist die Feuerwehr in nahezu allen Lebenslagen der Helfer in der Not. Was bedeutet das für den Alltag im Ehrenamt?
Eberhardt: Die Aufgaben nehmen zu, unsere Einsatzzahlen steigen seit Jahren. Ich beobachte eine zunehmende Vollkaskomentalität in der Bevölkerung. Wo sich früher Nachbarn gegenseitig geholfen haben, ruft man heute die Feuerwehr. Weil es gibt ja jemanden, der macht das, dann muss man sich selbst nicht kümmern. Heute retten wir Tauben von Dächern und Katzen vom Baum.
Storf: Auch die originären Feuerwehr-Aufgaben nehmen zu. Wir haben auf unserem neuen Löschfahrzeug jetzt erstmals Schere und Spreizer, um eingeklemmte Personen nach Verkehrsunfällen befreien zu können. Damit geht natürlich ein zusätzlicher Ausbildungsaufwand einher. Aber es motiviert die Mannschaft auch, zukünftig mehr machen und besser helfen zu können.
Was zeichnet den Kreisfeuerwehrverband aus?
Eberhardt: Unsere große Stärke ist unsere Vielfalt. Wir haben bei uns ganz unterschiedliche Städte und Gemeinden mit ganz unterschiedlichen Anforderungen. Da sind die Stadt Ulm mit ihren 128 000 Einwohnern und Ehingen mit 27 000, aber auch kleine Dörfer wie Börslingen mit 166 und Emeringen mit 155 Einwohnern. Hier hat jede Feuerwehr ihre eigenen Herausforderungen. Die einen haben einen uralten Tragkraftspritzenanhänger, die anderen einen Fuhrpark mit mehreren Dutzend Fahrzeugen und Spezialfahrzeugen. Und alle müssen irgendwie versuchen, eine attraktive Feuerwehr zu gestalten.
Storf: Wir sind aber auch vielfältig in dem, was wir können. Wir haben im Verband mehrere Spielmannszüge, eine Drohnenstaffel, eine Höhenrettungsgruppe, eine Rettungshundestaffel, die Notfallseelsorge und die Fahrzeugfreunde der Ulmer Feuerwehr, die unsere Historie lebendig halten. Bei uns gibt es ganz viele Rädchen im Getriebe und wirklich für jedes Interesse eine Aufgabe.
Viele Aktionen am Samstag
Die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis soll im Rahmen eines Aktionstags am Samstag, 9. September, im Mittelpunkt stehen.
Aus den 56 Städten und Gemeinden des Kreisfeuerwehrverbands beteiligen sich Wehren aus 45 Kommunen daran – manche sogar mit Aktionen in mehreren Ortsteilen. Einen Überblick über die einzelnen Veranstaltungen gibt es unter www.kfv-alb-donau-ulm.de/termine/aktionstag-50-jahre-kfv .
Am vergangenen Freitag, 21.04.2023, fand die Kommandanten-Dienstversammlung und im Anschluss die Verbandsversammlung der Kreisfeuerwehrverbandes Alb-Donau statt. Nach dem Bericht des Kreisbrandmeisters, Infos aus dem Landratsamt und dem Bericht des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes wurden zahlreiche Feuerwehrangehörige für ihre langjährigen Dienste geehrt. Aus den Reihen der Feuerwehr Dornstadt wurde Mario Schmidt, Abteilungskommandant in Tomerdingen, für seine 15-jährige Funktion als Kreisjugendfeuerwehrwart mit dem Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze geehrt. Herzliche Gratulation an Mario Schmidt.
Von links: KFV- Vorsitzender Armin Eberhardt, Marios Schmidt und Stv.-KFV-Vorsitzender Christian Egger
Am 17. Landesfeuerwehrtag 1930 in Heilbronn wurde dem damaligen ersten Vorsitzenden des württembergischen Feuerwehrverbandes, Herrn Stadtrat Gustav Binder, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heilbronn, durch Spenden vom Feuerwehrverband für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen ein Betrag von 10.000 Reichsmark übergeben. Die Zinserträge sollten zugunsten württembergischer Feuerwehrleute, die im Dienst verunglückt oder unverschuldet in Notlage geraten waren, verwendet werden.
Bei der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes 2005 in Aalen beschlossen die Delegierten einen neuen Stiftungsnamen. Seit 2006 heißt die Stiftung nun „Feuerwehrstiftung Gustav-Binder“.
Leider müssen wir auch heute immer wieder Feuerwehrangehörige beklagen, die im Einsatz ihr Leben verlieren. Auch schwere Verletzungen lassen sich trotz guter Schutzkleidung und einem hohen Ausbildungsstand nicht immer vermeiden. Bei solchen Schicksalsschlägen unterstützt die Feuerwehrstiftung Gustav-Binder als soziale Einrichtung mit mildtätigem Zweck betroffene Feuerwehrangehörige oder deren Hinterbliebene. Eine wichtige Einrichtung, die benötigt wird, wenn staatliche Absicherungssysteme nicht mehr greifen. In diesen Fällen hilft die Stiftung schnell und unbürokratisch mit Einmalzahlungen von 5.000 Euro nach schweren Dienstunfällen sowie 20.000 Euro bei Todesfällen.
Hier finden Sie einen Infoflyer zu unserer Feuerwehrstiftung Gustav-Binder inklusive des Spendenaufrufs und des Spendenkontos.
Keine Denkverbote in Diskussion um Gewalt gegen Rettungskräfte
Statement von DGUV Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy 03.01.2023
Zu den Gewaltvorfällen im Umfeld der Silvesterfeierlichkeiten – insbesondere in Berlin – erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Dr. Stefan Hussy:
„Die Berichte über Angriffe auf Rettungskräfte und Feuerwehrleute zu Silvester schockieren. Die gesetzliche Unfallversicherung ist der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit verpflichtet. Wir fordern daher: Diese Gewalt muss aufhören. Es darf nicht sein, dass Menschen, die anderen zu Hilfe eilen, um ihre eigene Sicherheit und Gesundheit fürchten müssen. Die Strafverfolgungsbehörden sind gefordert, die Täter zu ermitteln, damit sie im Rahmen der bestehenden Gesetze zur Rechenschaft gezogen werden können.
Die Ausschreitungen in Berlin waren extrem. Die Hauptstadt ist damit jedoch keine Ausnahme. Überall im Land klagen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen bereits seit Jahren darüber, im Einsatz zunehmend verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt zu sein. Eine Umfrage der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen zeigte beispielsweise schon 2020: Knapp 35 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage hatten als aktives freiwilliges Feuerwehrmitglied in den vergangenen zwei Jahren bereits Gewalt in Form von Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen oder tätlichen Angriffen erlebt. Im Ballungsraum Hannover war es sogar jeder zweite.
Diese Entwicklung darf sich nicht fortsetzen. Die Politik ist gefordert, alle Optionen zu prüfen, um Sicherheit und Gesundheit bei Hilfs- und Rettungseinsätzen sicherzustellen. In der Diskussion um Sicherheitskonzepte darf es keine Denkverbote geben – hierbei ist auch der Umgang mit Böllern zu prüfen. Die gesetzliche Unfallversicherung, die heute bereits ihre Versicherten mit Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainings zum eigenen Schutz unterstützt, bietet bei der Erarbeitung von Konzepten ihre Hilfe und Expertise an.“
Hintergrund gesetzliche Unfallversicherung
Die DGUV ist der Spitzenverband der Unfallkassen und Berufsgenossenschaften. Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung versichern die Unfallkassen, darunter vier Feuerwehr-Unfallkassen, und Berufsgenossenschaften rund 1,5 Millionen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen in Deutschland. Der weit überwiegende Teil der Versicherten ist ehrenamtlich tätig. Der Versicherungsschutz umfasst unter anderem Unfälle im Einsatz. Hierzu zählen auch körperliche Verletzungen und posttraumatische Belastungsstörungen in Folge von Gewalt. Jährlich erhält die gesetzliche Unfallversicherung zwischen 20 und 30 Unfallmeldungen aufgrund von Gewalt. Hussy: „Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass ein Unfall nur dann meldepflichtig ist, wenn er zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder zum Tod führt. Wir sprechen hier also über die Spitze des Eisbergs.“
Prävention von und Umgang mit Übergriffen auf Einsatzkräfte der Rettungsdienste und der Feuerwehr ( DGUV Information 205-027 )
Bund, Länder und Kommunen testen alle Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle.
Quelle: AdobeStock-Ewgenij Fisenko
Die Innenministerinnen und Innenminister von Bund und Ländern haben beschlossen, dass der Warntag 2022 am 8. Dezember stattfindet. Ziel ist, die Menschen in Deutschland über die unterschiedlichen Warnmittel in Gefahrensituationen zu informieren und damit auch stärker auf den Bevölkerungsschutz insgesamt aufmerksam zu machen.
Der Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag bei dem Bund und Länder, sowie teilnehmende Kreise, Städte und Gemeinden in einer Übung ihre Warnmittel erproben. Um 11:00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Wir müssen uns für die Zukunft besser für Krisenlagen wie Wetterextreme, Waldbrände oder Hochwasser wappnen. Dazu gehören vor allem moderne Systeme, um die Bevölkerung bei Gefahren schnell und zielgerichtet zu warnen. Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können. Am 8. Dezember wird es deshalb einen bundesweiten Warntag geben, bei dem auch erstmals eine Testwarnmeldung der höchsten Warnstufe bundesweit an Handys versandt wird. Das ist der erste Test für die Warnung per Cell Broadcast. Wir brauchen für eine effektive und verlässliche Warninfrastruktur verschiedene Warnsysteme. Dazu gehören auch Sirenen und unsere Warn-App NINA. Beim bundesweiten Warntag werden wir alle in Deutschland genutzten Warnmittel erproben.“
Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): „Mit dem bundesweiten Warntag 2022 wird auch eine intensive Testphase für Cell Broadcast eingeleitet. Diese bedeutet einen neuen Stellenwert in der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung: Während die Menschen die Testphase nutzen können, um sich mit dem neuen Warnkanal vertraut zu machen, werden wir mit dem Feedback und den Live-Rückschlüssen daraus die beteiligten Schnittstellen weiter bestmöglich aufeinander abstimmen. Dadurch wird es möglich, technische Anpassungen und Optimierungen so vorzunehmen, dass zum angestrebten Wirkbetrieb in 2023 Cell Broadcast optimal genutzt und in den Warnmix integriert wird.“
Aktuell wird gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern mit Hochdruck an der Einführung des neuen Warnkanals Cell Broadcast gearbeitet. Im Rahmen des Warntags soll der Warnkanal Cell Broadcast erstmalig getestet werden. Dazu soll eine Testwarnmeldung bundesweit versendet werden. Diese erscheint dann auf allen Endgeräten, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind und über die Empfangsfähigkeit von Cell Broadcast-Nachrichten verfügen. Die Mobilfunknutzerinnen und -nutzer werden bis zum Warntag über die Möglichkeiten informiert werden.
Ende Februar 2023 soll Cell Broadcast den Wirkbetrieb aufnehmen und die bisherigen Warnmittel wie die Warn-App NINA, Radio, Fernsehen oder digitale Werbetafeln ergänzen.
Weitere Informationen zu den Warnmitteln finden Sie hier:
Jahresbericht über das Musikwesen im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau für das Jahr 2021
Liebe Freunde der Feuerwehrmusik, liebe Musikerinnen und Musiker.
Hinter uns liegt ein zweites außergewöhnliches Jahr. Ein mit bloßem Auge nicht sichtbares Virus hat die Welt und auch die Aktivitäten der Musikabteilungen in den Feuerwehren immer noch im Griff.
Sehr viele Veranstaltungen, Jubiläumsfeiern, Proben und Auftritte mussten abgesagt werden. Die sich ständig ändernden Coronaverordnungen von Bundesland zu Bundesland, sogar von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich, haben uns alle verunsichert. Einige haben resigniert. Die Entäuschungen waren groß.
Inzwischen wurde die Corona-VO des Landes BW 11 Mal geändert. Die Feuerwehren und ihre Musikabteilungen mussten sich an die Verordnungen wohl oder Übel halten.
Seit zwei Jahren wurden wegen Begrenzungen der Teilnehmerzahlen, durch die Corona – Verordnungen, Abteilungsversammlungen, Feuerwehrhauptversammlungen, Jubiläen sowie Proben und Auftritte abgesagt.
Die Entwicklungen der Feuerwehrmusik „ 2020 – 2021
13.März Probenstopp
28.März Absage LDT Musik
Mai 2020 Verhandlungen IM, Wiederaufnahme Probebetrieb Juni/Juli eingeschränkter Probebetrieb
September Einstellung Probebetrieb
Februar 21 Verhandlungen IM, Wiederaufnahme Probebetrieb
März 21 Handlungsempfehlungen und Fortschreibungen
April 21 Infos per E-Mail an Kreisstabführer und Musikabteilungen
Die verlegte Landesdelegiertentagung der Feuerwehrmusik BW konnte wiederum nicht in Präsensform durchgeführt werden. Am 27.März wurde diese Online abgehalten.
Die Vorschriften wurden im Sommer etwas gelockert. Für die Feuerwehren und Feuerwehrmusik jedoch galten diese Lockerungen weiterhin nicht.
Bei Einhaltungen der Corona-Verordnungen und nach Impfungen werden über kurz oder lang die Infektionszahlen wieder zurückgehen. Wir werden uns darauf vorbereiten, dass die Proben in den Musikabteilungen der Feuerwehren wieder möglich werden. Erster Hoffnungsschimmer war die Bezirksversammlung der Musikabteilungen des Regierungsbezirk Tübingen. Diese wurde in Präsensform durchgeführt. Alle Teilnehmer freuten sich über ein Wiedersehen.
Mit diesem Jahresbericht wollen wir uns trotzdem Zeit für einen Rückblick auf das vergangene Jahr nehmen, sich zu erinnern, aber auch einen Ausblick auf das bereits begonnene Jahr wagen.
Und auch wenn das ein Jahresbericht für 2021 ist, kommen wir am aktuellen Geschehen nicht vorbei. Das stellt die Musikabteilungen der Feuerwehren und deren Stabführer weiterhin vor vielfältige Probleme.
– Wie halte ich das Abteilungsleben aufrecht, wenn Treffen nicht mehr möglich sind?
– Wie finanziere ich den laufenden Betrieb ohne jegliche Einnahme?
– Wir können davon ausgehen, dass die Musikabteilungen durch die Wenn schon keine Auftritte möglich sind, ist die Wiederaufnahme des Probenbetriebs deshalb essentiell wichtig für das Überleben der musikalischen Abteilungen in den Feuerwehren.
Seit März 2020 ist kein geregelter Probenbetrieb mehr möglich, alle Auftritte wurden abgesagt. Perspektivisch ist keine Besserung der Situation in Sicht.
Deswegen sind alle – die musiktreibenden Züge, die Leiter der Feuerwehren und die Kommunen –gefragt, weiter nach Lösungen zu suchen. Die dürfen gerne kreativ und vielleicht auch mal unbürokratisch sein und über die Ortsgrenzen hinaus gedacht werden.
Einige dieser Lösungen habe ich im Jahresbericht 2021 aufgezählt. Trotz Pandemie waren einige Musikabteilungen und ihre Mitglieder mit
⇒ Konzerten zuhause,
⇒ Musik- und Registerproben nach Coronaregel,
⇒ Einstudieren von Noten über Livestream,
⇒ Auftritte in Kleinbesetzun,
einfallsreich unterwegs.
Allen Kameradinnen und Kameraden in den acht Musikabteilungen möchte ich für die Probenarbeit und Auftritte meinen Dank aussprechen, besonders denjenigen, die mehr als das übliche Maß geleistet haben.
Danken möchte ich auch den Zugführern und den Ausbildern an den acht Standorten für ihren Einsatz zum Wohle der Feuerwehrmusik sowie den Kommandanten der Wehren mit Feuerwehrmusik und dem Kreisfeuerwehrverband für die Unterstützung im Berichtsjahr.
Bitte passt ihr auf euch auf. Bleibt gesund.
Ich freue mich auf ein persönliches wiedersehen.
Munderkingen, 23. Februar 2022
Manfred Maier, Kreisstabführer
Der Übeltäter 2021-2022
Feuerwehrmusik mit Abstand am besten!
Liebe Feuerwehrmusikerinnen und Musiker,
seit der Einführung der Statistik-Software auf der Homepage Feuerwehrmusik BW hat sich im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau die Einhaltung der Abgabefrist zum positiven umgewandelt.
Alle acht Musikabteilungen haben den Abgabetermin eingehalten. Dafür ein herzliches „ Vergellt`s Gott!“
Was sprechen die Zahlen?
Im Berichtsjahr 2020 waren die acht Musikabteilungen des Alb-Donau Kreises zu insgesamt 16 (-70, Corona bedingt) musikalischen Einsätzen unterwegs.
Im Berichtsjahr 2021 sind die Musikabteilungen des Kreises bei 6 musikalischen Einsätzen unterwegs gewesen. Das sind nochmals 10 weniger als im Vorjahr.
Dabei wurden zwei Feuerwehrveranstaltungen musikalisch umrahmt oder von den Musikabteilungen gestaltet.
Nach ca. 1 Jahr und 5 Monaten konnte der Spielmannszug Ulm/Lehr unter den geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen seinen ersten Auftritt bei der Feuerwehr Hauptversammlung endlich wieder vor Publikum spielen. Die Hauptversammlung fand aufgrund der Pandemie im Donau Station statt.
Neben der musikalischen Begleitung von Versammlungen und Veranstaltungen in den eigenen Gemeinden, wurden auch 4, –Überwiegend Fasnetsumzüg,
Auftritte bei kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen durch die Musikerinnen und Musikern der Feuerwehren im Alb –Donau Kreis absolviert.
Zusätzlich haben die Mitglieder der acht Musikabteilungen während des Lockdown verschiedene Ideen ins Netz gestellt um auch im Alb-Donau Kreis die Freude an der Feuerwehrmusik nicht zu verlieren.
Bei all diesen Aktivitäten zeigen die Musikabteilungen der Feuerwehren Ihr Können, ihre Improvisitationen und repräsentieren somit die Feuerwehren nicht nur in technischer und digitaler Sicht.
Dabei sind sie stets Werbung für den Alb-Donau-Kreis und seine Feuerwehren.
In den acht Musikabteilungen sind 234 (-30) Spielleute aktiv, davon 103 (- 5) weiblich. Das war 2020.
Heute in 2021 sind es 221(-13) Musiker und Musikerinnen davon musizieren und unterstützen 102 (-1) Frauen ihre Musikerkameraden bei Proben und Auftritten.
Der Frauenanteil in den Musikabteilungen der Feuerwehren im Alb-Donau-Kreis liegt bei 45%.
Sie tragen damit erheblich zur Frauenquote in den Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau –Kreis/Ulm bei.
Von diesen Musikerinnen und Musikern wurden im Berichtsjahr 2020 174 (- 276) Gesamtproben mit 2035 (- 5878) Übungsstunden abgehalten.
Im Berichtsjahr 2021 wurden 241 Einzel (Präsent),Online und Rgisterproben durchgeführt. Das ergab 2497 Ausbildungsstunden.
Die meisten Proben absolvierte der Spielmanns-und Fanfarenzug aus Lehr, gefolgt von der Brass Band aus Illerkirchberg und dem Fanfarenzug aus Obermarchtal
Probenbetrieb 2021
Ausbildungsstand
Ohne Feuerwehrgrundausbildung: weiblich: 43 männlich: 42
Mit Feuerwehrgrundausbildung: weiblich: 42 männlich: 43
Hans Kast, Ehrenmitglied des KFV Alb-Donau e.V. ist verstorben.
Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, ich habe die traurige Pflicht Euch mitteilen zu müssen, dass unser Ehrenvorsitzender
Hans Kast, Bermaringen
verstorben ist.
Hans Kast war von 1972 bis 1973 Vorsitzender vom Kreisfeuerwehrverband Ulm.
Als der Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau e.V. 1973 im Zuge der landesweiten Kreisreform neu gegründet wurde, war Hans Kast stellvertretender Vorsitzender.
Von 1973 bis zum Eintritt der Altersgrenze 1993 war Hans 18 Jahre Vorsitzender vom Kreisfeuerwehrverband Alb-Donau e.V.
Hans war bis ins hohe Alter auf Veranstaltungen seiner Feuerwehren regelmäßig präsent.
Neben den Aufgaben in seiner Heimatgemeinde setzte er seine ganze Persönlichkeit für die Feuerwehren im Verbandsgebiet ein und engagierte sich überdurchschnittlich für die Mitglieder der Feuerwehren, von der Jugend bis zu den Alterskameraden.
Wir trauern um unseren verdienten Kameraden Hans. Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere herzliche Anteilnahme gilt seiner Familie und allen Angehörigen.
kurzen und gefahrenreichen Leben einen Sinn nur finden,
wenn er sich dem Dienst an der Gesellschaft widmet.
Albert Einstein
Werte Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden,
lassen Sie mich mit den Worten von Albert Einstein meine diesjährigen Weihnachtsgrüße beginnen.
Weihnachten … eine Zeit im Jahr, in der man sich Zeit nimmt für die Familie und die Freunde, die bestimmt im Laufe des Jahres schon das ein oder andere Mal vernachlässigt wurden.
Zeit, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen, die schönen Stunden und den Schein der vielen Lichter und der funkelnden Kugeln am Baum zu genießen.
Jetzt ist aber auch die Zeit, in der man Revue passieren lässt, sich neue Ziele setzt und frische Kräfte sammeln kann.
Diese Zeit und den bevorstehenden Jahreswechsel möchte ich nutzten, um euch liebe Kameradinnen und Kameraden, herzlich für eure ehrenamtliche und aufopferungsvolle, teilweise mit persönlichem Risiko verbundene Arbeit in der Feuerwehr zu danken.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Familien und den Partnern der Feuerwehrangehörigen, für das Verständnis sowie die Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit.
Als Ende Januar der erste in Deutschland die erste erfasste Covid 19 Erkrankung gemeldet wurde ahnte noch niemand wie weitreichend die Folgen auch bei uns Feuerwehren sein werden. Seit am 11.März von der WHO der Ausbruch des Virus Sars-CoV-2 zum Pandemiefall erklärt wurde standen auch wir Feuerwehren vor noch nie dagewesenen Herausforderungen.
Ausbildungs- und Übungsbetrieb, Jugendarbeit, kameradschaftliche Treffen die so beleibten Feuerwehrfeste und sonstigen Veranstaltungen….. alles wurde eingestellt. Für das Einsatzgeschehen gelten strenge Hygieneregeln all das hat uns verändert.
Besonders stolz bin ich, dass in der ganzen Zeit keine einzige Feuerwehr unseres Kreises aufgrund von Covid Infektionen ihren Dienst komplett einstellen mußte. Dafür meinen größten Respekt und Dank.
Bedanken möchte ich mich aber auch bei allen Organisationen und Behörden mit welchen wir auch 2020 hervorragend zusammengearbeitet haben.
Im Oktober übernahm Adrian Röhrle als Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten Hansjörg Prinzing als neuer Kommandant die Führung der Feuerwehr Ulm aber auch im Landkreis gab es etliche Wechsel bei den Führungspositionen.
Allen gewählten nochmals einen herzlichen Glückwunsch und auf weiterhin gute Zusammenarbeit.
Das Leben bringt uns gute und schwierige Stunden. Wir sollten zuversichtlich nach vorne schauen und gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft arbeiten. Mit vereinten Kräften werden wir auch zukünftig für eine funktionierende Gefahrenabwehr im Alb-Donau-Kreis stehen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest,
einen ruhigen einsatzfreien Rutsch ins Jahr 2021 und für das neue Jahr alles Gute und Gottes Segen.
Feuerwehr Kommandant Hansjörg Prinzing geht Ende des Monats Oktober 2020 nach 22 Jahren an der Spitze in den Ruhestand. Nachfolger Adrian Röhrle ist schon im Haus.
Ende des Monats nimmt Hansjörg Prinzing den Helm ab und legt den Sprechfunk zur Seite.
Foto: Matthias Kessler
„Ich bin schon zu lange da“
Bis zu seinem 13. Lebensjahr wusste Hansjörg Prinzing nicht, was aus ihm werden sollte. Irgend etwas mit Landwirtschaft vielleicht, weil sein Onkel einen Bauernhof hatte. Doch dann kam er 1973 in seinem Geburtsort Süßen auf dem Weg zur Schule an einem abgebrannten Hof vorbei, aus dem die Jugendfeuerwehr mit Baggern und Radladern das glimmende Stroh holte und auf einer Fläche ablöschte. Das gefiel ihm, für Technik hatte er sich schon immer interessiert. Und die orangefarbenen Helme der Jugendfeuerwehr mochte er auch.
„Von da an wollte ich zur Berufsfeuerwehr.“ Der Wunsch des 13-Jährigen aber ließ sich gar nicht so leicht umsetzen. Auf dem Arbeitsamt in Göppingen erklärte man ihm später, dass es das nicht gebe. Doch damit gab er sich nicht zufrieden, recherchierte und informierte sich – und fand einen Weg. Ein erster Schritt dazu war der Wechsel vom allgemeinbildenden auf ein Wirtschaftsgymnasium, um wenigstens die Grundzüge in Betriebswirtschaft gehört zu haben.
Von da an folgte Prinzing konsequent seinem Plan, studierte Feinwerktechnik an der Ingenieurschule in Ulm mit den Schwerpunkten Reaktortechnik, Strahlenschutz und Strahlenmesstechnik – alles Dinge, die ihn schließlich auf den Stuhl des Kommandanten der Ulmer Feuerwehr gebracht haben, den er Ende des Monats für seinen Nachfolger Adrian Röhrle räumt.
Prinzing hat aber nicht nur seinen Weg zur Feuerwehr geradlinig geplant, er hat seinen Job auch konsequent gemacht und die Ulmer Feuerwehr zu einer schlagkräftigen Truppe geformt, die technisch und personell auf dem Stand der Zeit ist, wie er sagt.
Das ist beileibe nicht so selbstverständlich, wie es sich anhört. Gerade die Anfangszeit war schwierig. Die Ulmer Feuerwehr war zerstritten, als Prinzing im Juni 1998 nach einer Krisensitzung des Ulmer Gemeinderats praktisch über Nacht zum kommissarischen Leiter ernannt wurde, nachdem sein Chef suspendiert worden war. Erst zwei Jahre später wurde er offiziell Kommandant.
Der Konflikt, den er befrieden musste, reichte tief. Nach dem Feuerwehrgesetz müssen Städte ab 100 000 Einwohner eine Berufsfeuerwehr haben. Das wollte Prinzings Vorgänger durchsetzen, ohne dabei aber die Interessen der Freiwilligen Feuerwehr zu wahren, was zu einem für ihn nicht mehr beherrschbaren Zerwürfnis geführt hatte. Prinzing schaffte den Ausgleich, der auf einer vom Gesetz vorgesehenen Ausnahmeregelung für Städte bis zu 150 000 Einwohner fußt.
Feuerwehrbeamte auf der einen und Freiwillige Feuerwehrmänner auf der anderen Seite sind gleichberechtigt und teilen sich die Arbeit. Dabei spielen technische Ausrüstung und fachliche Qualifikation eine wichtige Rolle, nur die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr garantiert die Ausnahme. „Das war schon eine sehr schwierige Zeit. Ich stand zwischen den Stühlen, konnte aber letztlich vermitteln“, beschreibt er seine Rolle.
Prinzing war 1974 der Freiwilligen Feuerwehr Süßen beigetreten, 1979 wechselte er während seines Studiums nach Ulm. Es folgten Stationen beim Innenministerium, bei der Landesfeuerwehrschule in Berlin und in Stuttgart, dann in Karlsruhe und schließlich bei der Landesfeuerwehrschule in Münster, von wo aus er zunächst wieder für fast sechs Jahre nach Karlsruhe ging. 1991 kam er als Feuerwehrbeamter nach Ulm.
In seine Amtszeit fallen Neuerungen wie die Zusammenlegung der Leitstellen von Rettung und Feuerwehr oder der Aufbau einer Höhenrettungsgruppe, der Rettungshundestaffel, der Notfallseelsorge oder auch der Aufbau einer Fachberatung Chemie. Über allem aber steht der vorbeugende Brandschutz. „Wir hatten früher viel öfter Großbrände. Heute gibt es das kaum mehr. Wir hatten früher zwei, drei durch Feuer getötete Menschen pro Jahr – jetzt schon seit fünf Jahren keinen mehr“, sagt Prinzing: „Beim Thema Brandschutz muss man sich einfach auskennen.“
Jetzt tritt er als Leitender Stadtbranddirektor ab. Am 20. Oktober wird er 60 Jahre alt, was für Feuerwehrbeamte das Rentenalter bedeutet. Entsprechend wird es an dem Tag einen Empfang in der Fahrzeughalle geben, danach räumt er seinen Schreibtisch und will sich künftig all dem widmen, was in der Vergangenheit etwas in den Hintergrund geraten war. Reisen steht ganz oben, Bergsteigen, Klettern, Radfahren oder Skitouren im Winter.
Emotional sei es nicht ganz einfach aufzuhören. Rational aber sei es richtig, sagt Prinzing. „Man muss ehrlich sagen, dass es nach so vielen Jahren einen neuen Besen braucht, den Wechsel. Ich bin schon zu lange da.“
Die Ulmer Feuerwehr (Statistik)
Die Ulmer Feuerwehr beruht auf zwei Säulen. Der einen gehören 79 (zu Beginn seiner Amtszeit waren es noch 32) Feuerwehrbeamte an, die den größeren Teil der Tagesschichten während der Arbeitswoche abdecken. Die zweite Säule besteht aus 506 (432) Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren in den Ortsteilen, die verstärkt nachts und an Wochenenden Dienst schieben, wenn sie nicht im Beruf stehen. Die Jugendfeuerwehr zählt aktuell 156 (80) Mitglieder.
Der Kommandant der Ulmer Feuerwehr, Hansjörg Prinzing (links), ist am Dienstag in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei einer Feier, Corona-bedingt nur in sehr kleinem Rahmen, würdigte OB Gunter Czisch Prinzings Verdienste: Dazu zählen die gesicherte Leistungsfähigkeit der Feuerwehr durch nachhaltige Personalentwicklung, die Erneuerung der Einsatzfahrzeuge und das Schaffen besonderer Einheiten wie der Rettungshundestaffel und der Höhenrettungsgruppe. Neuer Feuerwehrkommandant ist Adrian Röhrle (rechts) aus Unterweiler.
Zusätzliche Gefahrensituationen durch den Klimawandel verlangen verbesserte Prävention, DGUV-Pressestelle. Der Klimawandel könnte die Gefahrenlage für die Einsatzkräfte der Feuerwehr weiter erhöhen. (Foto: Wolfgang Bellwinkel / DGUV)
Mehr als 1,3 Millionen freiwillige Feuerwehrleute in Deutschland sind über die gesetzliche Unfallversicherung gegen die Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Sie sind bei ihren Tätigkeiten einem durchschnittlich deutlich höheren Unfallrisiko ausgesetzt als andere Berufsgruppen.
Im Jahr 2019 erlitten Angehörige der freiwilligen Feuerwehr 4.507 meldepflichtige Arbeitsunfälle und 384 Wegeunfälle. Dabei kam es insgesamt zu 6 Todesfällen. In 2.454 Fällen wurden neue Renten an Versicherte oder ihre Hinterbliebenen ausgezahlt, das ist ein Indiz für einen besonders schweren Unfallverlauf.
Die Unfallquote, wie sie die in einigen Bundesländern tätigen Feuerwehrunfallkassen ausweisen, liegt mit 45,0 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je tausend Vollarbeiter deutlich über dem Durchschnitt in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) insgesamt von 21,0 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je tausend Vollarbeiter.
„Die Unfallzahlen des vergangenen Jahres zeigen, wie auch schon die der Jahre davor, dass der ehrenamtliche Feuerwehrdienst mit Risiken verbunden ist, die leider immer wieder zu schweren und sogar tödlichen Unfällen bei den Einsatzkräften führen“, sagt Tim Pelzl, Leiter des Fachbereichs Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz der DGUV: „Das muss für alle verantwortlichen Personen und Feuerwehrführungskräfte auf kommunaler, Kreis-, Landes- und Bundesebene ein Ansporn sein, sich noch mehr für die Prävention von Unfällen im Feuerwehrdienst zu engagieren.“
Der Klimawandel könnte die Gefahrenlage für die Einsatzkräfte der Feuerwehr weiter erhöhen. Mit steigenden Temperaturen kommt es in Zukunft vermutlich häufiger zu Starkregen-Ereignissen, Überflutungen und Vegetationsbränden. Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um Sicherheit und Gesundheit von Feuerwehrleuten auch unter diesen Bedingungen zu gewährleisten? Wie sieht eine angemessene Schutzkleidung aus? Was bedeutet das für die Ausbildung? Pelzl: „Aspekte von Sicherheit und Gesundheit müssen integrale Bestandteile bei Aus-, Fortbildung sowie im Übungs- und Einsatzdienst der deutschen Feuerwehren sein. Das feuerwehrspezifische Vorschriften- und Regelwerk der DGUV und die Feuerwehrdienstvorschriften der Bundesländer bieten eine hervorragende Grundlage dazu.“
Weitere Informationen zum Thema Herausforderungen des Klimaschutzes für die Feuerwehr finden Sie in der neuen Ausgabe von DGUV Forum, der Fachzeitschrift der gesetzlichen Unfallversicherung.